Die Bündner «Südostschweiz» packt die grossen Lettern aus: «Die Via Maistra ist der neue Paradeplatz», titelt die Zeitung. Für Nicht-Bündner: Die Via Maistra ist die Prachtstrasse von St. Moritz GR. Hintergrund des Artikels: Die Mieten in Graubünden dürften 2023 aussergewöhnlich stark steigen.
Das Blatt beruft sich auf das neuste Immo-Monitoring des Beratungsunternehmens Wüest Partner AG. Dessen Fazit: «In einzelnen Regionen Graubündens ist das Preisniveau für Mietwohnungen mit jenem in den städtischen Zentren vergleichbar. Oder liegt sogar höher», heisst es.
Oberengadin teurer als Luzern
Konkret: Eine durchschnittliche Einzimmerwohnung kostet in Genf 1110 Franken, in Zürich sind es 1100 Franken. Davos GR (820 Franken) und das Oberengadin (820 Franken) sind den beiden Metropolen aber auf den Fersen. Zum Vergleich: In Chur sind es nur deren 630 Franken.
Ähnlich präsentiert sich die Situation bei grösseren Wohnungen. So kostet eine Dreizimmerwohnung in Davos durchschnittlich 1670 Franken, eine Fünfzimmerwohnung gibts im Schnitt für 2640 Franken. Noch höher sind die Preise im Oberengadin. 1790 Franken für eine Dreizimmerwohnung, deren 2810 für eine Fünfzimmerwohnung. In Luzern sind entsprechende Wohnungen günstiger (1560 Franken bzw. 2270 Franken).
«In der nationalen Top-Liga»
Was sind die Gründe für den starken Anstieg der Mieten? Für Robert Weinert, Leiter des Immo-Monitorings bei Wüest Partner, steht Corona im Zentrum. «Einzelne Bündner Regionen spielen heute bei den Mieten in der nationalen Top-Liga mit», sagt er zur «Südostschweiz». Die Mieten für Einheimische würden steigen, weil sich vermehrt Menschen aus den Zentren in den Bergen niederlassen würden. (pbe)