Zinsschock für Eigentümer
Warum die Hypozinsen auf Rekordhöhen klettern

Läuft die Hypothek aus, kommt es für Immobilienbesitzer knüppeldick: Die Zinsen für Festhypotheken steigen immer weiter an. Wo führt das hin?
Publiziert: 14.10.2022 um 16:45 Uhr
|
Aktualisiert: 15.10.2022 um 10:56 Uhr
1/5
Die Zinsen für Festhypotheken steigen weiter an.
Foto: PIUS KOLLER
Martin Schmidt

Die Zeiten der Billig-Hypotheken sind endgültig vorbei: Der Zins für eine fünfjährige Festhypothek liegt aktuell bei durchschnittlich 2,95 Prozent. Und jener für eine zehnjährige Hypothek gar bei 3,29 Prozent. So hoch waren sie seit über zehn Jahren nicht mehr.

Im letzten Dezember gab es die Zehnjährige noch für einen Zins von 1,26 Prozent. Die Erhöhung hat es in sich: Wer vor zehn Monaten eine Hypothek über eine halbe Million Franken für zehn Jahre abschloss, zahlte 6300 Franken Zins pro Jahr. Bei einem aktuellen Abschluss wären jährlich bereits 16'450 Franken fällig. Eine Differenz von über 10'000 Franken!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Wer heute eine Wohnung oder ein Haus kauft, muss für eine Hypothek von 500'000 Franken in zehn Jahren 100'000 Franken mehr hinblättern. Genug Geld für zwei schicke Autos oder umfassende Renovationsarbeiten.

«Nun kann man seine Kohle nicht verchlöpfen»
3:10
Experte zur Immo-Trendwende:«Nun kann man seine Kohle nicht verchlöpfen»

Mehr als 1 Prozent Differenz

Mit einem Vergleich verschiedener Anbieter kann ein schöner Batzen Geld gespart werden. So verlangt die Zuger Kantonalbank bei 10 Jahren Laufzeit 3,66 Prozent Zins. Bei der Generali kostet dieselbe Laufzeit hingegen bloss 2,55 Prozent. Das macht bei einer Hypothek von 500'000 Franken eine jährliche Differenz von immerhin 5550 Franken.

Die hohen Wohnungspreise und die steigenden Hypotheken wirken sich zunehmend auf den Immobilienmarkt aus. Nachdem sich die Kaufinteressenten in den letzten zweieinhalb Jahren gegenseitig immer mehr überboten haben, gibt die Nachfrage wieder etwas nach und liegt aktuell auf dem Niveau aus Vor-Corona-Zeiten.

Steigen die Hypozinsen weiter an?

Eigentümer und Kaufinteressenten können mit Blick auf die Zinsprognosen noch nicht aufatmen. «Bei den Festhypotheken hängt die Entwicklung hauptsächlich von den Zinserwartungen ab. Geht der Markt von zukünftig noch höheren Zinsen aus, werden auch die Konditionen für Festhypotheken nochmals nach oben gehen», sagt Stefan Bestler (33), Hypothekarberater beim VZ Vermögenszentrum.

Aktuell rechnen die Marktteilnehmer, dass die Schweizerische Nationalbank SNB den Leitzins auf 1,25 bis 1,5 Prozent anhebt. Sobald sie mit weiteren Zinserhöhungen darüber hinaus rechnen, werden auch die Hypothekarzinsen weiter anziehen. «Wie hoch diese ausfallen werden, hängt von der weiteren Entwicklung der Inflation und dem Ausmass der kommenden Rezession in Europa ab», sagt Bestler.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.