Es sei ein toxischer Cocktail, der da in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Branche (MEM) für Auftragsmangel sorge. Das berichtet Jürg Marti (57). Der Verbandsdirektor von Swissmechanic liess 243 KMU der MEM-Branche befragen. Die Mehrheit der Firmen sieht schwarz für die nächsten Monate. Sogar bis weit ins nächste Jahr hinein. Die Corona-Pandemie hält den Werkplatz Schweiz fest im Griff.
Gründe: Die Kapazitäten der MEM-Kunden sind noch immer tief ausgelastet, die Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf ist hoch, die Firmen benötigen Liquidität – und weil viele für den Export arbeiten, schmerzt der starke Franken halt doch auch noch.
82 Prozent leiden unter fehlenden Aufträgen
Gleichzeitig fallen Mitarbeiter wegen Krankheit, Quarantäne und Kinderbetreuung aus, berichtet Marti. Lieferketten seien oft unterbrochen. «Noch stärker kommt jedoch der Auftragsmangel zum Tragen, unter dem 82 Prozent der Umfrageteilnehmer leiden», so Marti zu den heute veröffentlichten Umfrageresultaten.
Der Geschäftsklima-Index von Swissmechanics verharrt im dritten Quartal weiter im tiefroten Bereich. Leicht abgebremst habe sich zwar die Abwärtsdynamik bei den Auftragseingängen und Umsätzen.
Über dem Berg sei die Branche damit aber noch lange nicht, so der Branchendirektor. Kurzarbeit und Einstellungsstopps herrschten noch bei 70 Prozent der Unternehmen. Knapp ein Drittel der Befragten sagt, dass sie nicht um Entlassungen herumkommen. Darum gelte es mit aller Kraft einen zweiten, landesweiten Lockdown zu verhindern.
Schutzmassnahmen bleiben in Kraft
So lange die zweite Welle rollt, gilt: Die Gesellschaft schützt sich mit Masken, Händewaschen, Abstand halten und zuhause bleiben.
Wirkungsvolle Schutzmassnahmen für die Firmen und ihre Angestellten sind laut Swissmechanic Kurzarbeitsentschädigung, Überbrückungskredite und Härtefallregelungen.
Gesellschaft wie Wirtschaft werden an diesen Schutzmechanismen wohl noch eine lange festhalten müssen. (uro)