MEM-Firmen in grosser Sorge
Mitarbeiter-Ausfälle, Lieferunterbrüche und Auftragsmangel

Hinter den Firmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Branche liegen schwere Monate und es droht ein eiskalter Corona-Winter. Der Geschäftsklima-Index von Swissmechanic verharrt im tiefroten Bereich.
Publiziert: 12.11.2020 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2021 um 08:56 Uhr
  • Unternehmen leiden an Ausfällen bei Mitarbeitern, in den Lieferketten und insbesondere bei Aufträgen
  • Swissmechanic schlägt Alarm, keine Besserung vor Frühjahr 2021
  • Ein Drittel der Mitgliedsunternehmen gibt an, keine Mittel für Zukunftsinvestitionen zu haben und Personal abbauen zu müssen
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Jürg Marti, Direktor des Branchenverbands Swissmechanic, sieht derzeit das grösste Problem beim Ausbleiben von Aufträgen.
Foto: Zvg

Es sei ein toxischer Cocktail, der da in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Branche (MEM) für Auftragsmangel sorge. Das berichtet Jürg Marti (57). Der Verbandsdirektor von Swissmechanic liess 243 KMU der MEM-Branche befragen. Die Mehrheit der Firmen sieht schwarz für die nächsten Monate. Sogar bis weit ins nächste Jahr hinein. Die Corona-Pandemie hält den Werkplatz Schweiz fest im Griff.

Gründe: Die Kapazitäten der MEM-Kunden sind noch immer tief ausgelastet, die Unsicherheit über den weiteren Pandemieverlauf ist hoch, die Firmen benötigen Liquidität – und weil viele für den Export arbeiten, schmerzt der starke Franken halt doch auch noch.

82 Prozent leiden unter fehlenden Aufträgen

Gleichzeitig fallen Mitarbeiter wegen Krankheit, Quarantäne und Kinderbetreuung aus, berichtet Marti. Lieferketten seien oft unterbrochen. «Noch stärker kommt jedoch der Auftragsmangel zum Tragen, unter dem 82 Prozent der Umfrageteilnehmer leiden», so Marti zu den heute veröffentlichten Umfrageresultaten.

Der Geschäftsklima-Index von Swissmechanics verharrt im dritten Quartal weiter im tiefroten Bereich. Leicht abgebremst habe sich zwar die Abwärtsdynamik bei den Auftragseingängen und Umsätzen.

Über dem Berg sei die Branche damit aber noch lange nicht, so der Branchendirektor. Kurzarbeit und Einstellungsstopps herrschten noch bei 70 Prozent der Unternehmen. Knapp ein Drittel der Befragten sagt, dass sie nicht um Entlassungen herumkommen. Darum gelte es mit aller Kraft einen zweiten, landesweiten Lockdown zu verhindern.

Schutzmassnahmen bleiben in Kraft

So lange die zweite Welle rollt, gilt: Die Gesellschaft schützt sich mit Masken, Händewaschen, Abstand halten und zuhause bleiben.

Wirkungsvolle Schutzmassnahmen für die Firmen und ihre Angestellten sind laut Swissmechanic Kurzarbeitsentschädigung, Überbrückungskredite und Härtefallregelungen.

Gesellschaft wie Wirtschaft werden an diesen Schutzmechanismen wohl noch eine lange festhalten müssen. (uro)

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