So kommen KMUs an Gratisgeld
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Maurer befiehlt Zinssatz Null:So kommen KMUs an Gratisgeld

Bezahlung an kleine Firmen stockt
Grosse Unternehmen lassen KMU im Stich

Kleine und mittlere Unternehmen bleiben doppelt so lange auf offenen Rechnungen für gelieferte Waren und Produkte sitzen. Industrie- und Handelsbetriebe schieben Zahlungen auf. Das bringt viele KMU in finanzielle Nöte.
Publiziert: 02.04.2020 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2020 um 07:50 Uhr
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KMU müssen künftig länger auf ihr Geld für gelieferte Waren und Produkte warten.
Foto: Keystone

Einige Industrieunternehmen zahlen angesichts der Coronakrise erst später als gewohnt offene Rechnungen, um ihre Liquidität zu schonen. Das könnte zu einem Dominoeffekt führen, der der gesamten Branche schadet.

Das Verhalten einiger grosser Industrie- und Handelsbetriebe stosse bei kleinen und mittlere Unternehmen auf Unverständnis, schrieb Swissmechanic am Donnerstag in einer Mitteilung. In den vergangenen Tagen sei manch ein KMU dahingehend informiert worden, dass es künftig länger auf sein Geld für gelieferte Waren und Produkte warten müsse – nämlich neu 60 Tage statt 30 Tage.

Grossbetriebe schieben Krise vor

Die Grossbetriebe würden mit der Krise argumentieren und von einer derzeit gültigen Praxis in der Industrie sprechen, Zahlungen aufzuschieben, so der Arbeitgeberverband der KMU in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie.

Und wenn es ein wichtiger Kunde ist, habe ein KMU nicht viel Spielraum, sagte Swissmechanic-Präsident Roland Goethe zur Nachrichtenagentur AWP. Besonders die ganz kleinen Firmen mit vielleicht drei oder vier Mitarbeitern hätten ein grosses Problem, wenn nicht bezahlt wird. Er rate den grossen Unternehmen, im persönlichen Gespräch gemeinsam jeweils eine Lösung zu finden, statt ein «Nullachtfünfzehn»-Schreiben über neue Zahlungsfristen zu versenden.

KMU in Liquiditätsengpass

In dieser schwierigen Zeit müsse man zusammenarbeiten, hiess es in der Mitteilung weiter. Man hoffe sehr, dass dieses Vorgehen nicht weiter Schule machen werde: «Kommt der Stein erst einmal ins Rollen, sind es am Ende wieder die KMU, die am meisten unter der schlechteren Zahlungsmoral leiden werden und ihre Liquidität erneut gefährdet sehen.»

Viele KMU befänden sich wegen der Coronakrise in einem Liquiditätsengpass, so Swissmechanic. Daher seien die Unternehmen und der Werkplatz Schweiz «erleichtert und dankbar» für die vom Bundesrat beschlossenen Überbrückungskredite gewesen, und umso unverständlicher sei jetzt die schlechtere Zahlungsmoral.

Dominoeffekt durch gesamte Lieferkette droht

Der Wirtschaftsverband Swissmem, der sowohl KMU als auch Grossbetriebe in der MEM-Industrie vertritt, bedauert, dass einzelne Unternehmen ihre Zahlungsfristen verlängert haben. Die Mitglieder seien bereits vor einiger Zeit gebeten worden, dies möglichst nicht zu tun, sagte Ivo Zimmermann von Swissmem auf Anfrage von AWP.

«Ansonsten könnte es zu einem Dominoeffekt durch die gesamte Lieferkette kommen», warnte er. Es sei auch im Interesse der grösseren Firmen, dass ihre Lieferanten diese Krise gut überstehen. (SDA/vnf)

Hier gibts Hilfe für KMU

Die Corona-Krise trifft die Schweizer Wirtschaft hart, ganz besonders KMU. Läden, Restaurants, Salons, Museen und viele weitere Betriebe müssen vorübergehend ihre Türen schliessen. Viele Menschen sehen ihr Lebenswerk in Gefahr, wissen nicht, wie es weitergeht, Existenzängste machen sich breit. Jetzt ist schnelle, pragmatische und kreative Hilfe gefragt. Die Blick-Gruppe will ihren Teil dazu beitragen und unterstützt als Kooperationspartner die Raiffeisen-Initiative lokalhelden.ch. Auf der kostenlosen, gemeinnützigen Crowdfunding-Plattform können temporär unter lokalhelden.ch/kmu alle KMU und das lokale Gewerbe Projekte aufschalten und Wertgutscheine für die Zeit nach Corona anbieten oder auch Spendengelder sammeln. Damit können kurzfristige Liquiditätsprobleme und Umsatzeinbussen überbrückt werden. KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, es soll stark bleiben.

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