Mehr Zinsen als auf Sparkonto
Kassenobligationen sind wieder stark gefragt

Seit dem Ende der Negativzinsphase werden Kassenobligationen und Termingeldkonten für Anleger wieder zunehmend interessanter. Die Verzinsung ist derzeit klar höher als auf Sparkonten. Allerdings gibt es je nach Bank grosse Unterschiede.
Publiziert: 13.06.2023 um 17:41 Uhr
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Kassenobligationen sind wieder gefragt.
Foto: Keystone

Die sogenannten Kassenobligationen sind ein beliebtes Anlagevehikel für Sparer, die einen höheren Zinsertrag suchen, als das Sparkonto hergibt. Die Nachfrage nach Kassenobligationen und ähnlichen festverzinslichen Produkten wie etwa Termingeldkonten haben seit dem vergangenen Jahr – und dem Ende der Negativzinsphase – wieder deutlich zugenommen, wie der Vergleichsdienst Moneyland mit Verweis auf Aussagen von mehreren Banken schreibt.

Vorteile einer Kassenobligation

Kassenobligationen werden von Banken emittiert und bieten – wie alle Obligationen – mehr Sicherheiten als Aktien. Allerdings bleibt bei einer erwarteten Jahresteuerung von 2,4 Prozent im Jahr 2023 – je nach Laufzeit – eine reale Negativverzinsung. Bekommt aber die Nationalbank die Inflation bald in den Griff, winken bei längeren Laufzeiten sogar wieder real positive Zinserträge.

So viel Zins gibt es

Die durchschnittlichen Zinssätze liegen laut der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Vergleichsportals Moneyland.ch derzeit bei 1,32 Prozent für zweijährige, bei 1,43 Prozent für fünfjährige und bei 1,61 Prozent für zehnjährige Kassenobligationen.

Im Vergleich dazu offerierten Sparkonten für Erwachsene im Durchschnitt einen Zinssatz in der Höhe von gerade einmal 0,53 Prozent, heisst es in der Mitteilung zur Studie.

Grosse Zinsunterschiede

Allerdings zeigen die Zinssätze je nach Bank grosse Unterschiede. In der Erhebung bei über 50 Banken liegen die Zinsen für zweijährige Kassenobligationen zwischen 0,125 und 1,95 Prozent – den höchsten Satz gibt es dabei bei der Hypo Vorarlberg.

Bei den fünfjährigen Kassenobligationen liegt die Bandbreite der offerierten Zinsen zwischen 0,5 Prozent und 2,25 Prozent, bei zehnjährigen Kassenobligationen zwischen 0,8 Prozent und 2,75 Prozent – für beide Laufzeiten gibt es jeweils bei der Cembra Money Bank die höchsten Sätze.

Gut geschützt

Die meist von Privatpersonen nachgefragten Kassenobligationen gelten als vergleichsweise sichere Anlagen, sie sind bis 100'000 Franken auch der Einlagensicherung unterstellt. Das Geld ist dabei allerdings, anders als bei Sparkonten, für die gewählte Laufzeit blockiert.

Anders als die Sparkonten reagierten die Zinssätze für Kassenobligationen jeweils schnell auf Veränderungen des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB).

Kommt die Zinswende?

Auffällig sei derzeit die kleine Zinsdifferenz zwischen langen und kurzen Laufzeiten von Kassenobligationen, stellt Moneyland fest. Dies deute darauf hin, dass sich das Zinsniveau bald stabilisieren und in den kommenden Jahren wieder sinken werde.

Dabei sei es noch unklar, ob die Zinserhöhungen der SNB ausreichten, um die Inflation nachhaltig auf ein Niveau unter 2 Prozent zu drücken. Im Mai lag die Teuerung in der Schweiz bei 2,2 Prozent. (SDA/koh)

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