Es herrscht Flaute in der Gastronomie und im Detailhandel. Die Restaurants sind zu. Die meisten Läden auch. Das Gros der Angestellten ist auf Kurzarbeit. Das Seco verzeichnet deshalb wieder einen Anstieg bei den Kurzarbeitsgesuchen, wie die Zeitungen von «CH Media» berichten.
Genaue Zahlen werden im Februar erwartet. Noch etwas später wird sich zeigen, an wie viele Arbeitnehmende tatsächlich Kurzarbeitsentschädigung bezahlt wird. Einige Betriebe dürften sich vorsichtshalber angemeldet haben, wie vom Seco empfohlen. So sollen sie rasch Entschädigung beziehen können, sobald es an Arbeit fehlt.
Im April des letzten Jahres knackte die Zahl der Kurzarbeiter die Marke von 1 Million. Das war ein Rekordwert. Bereits im Mai sank die Zahl wieder. Die letzten Daten stammen von Oktober. Damals waren knapp 220'000 Personen von Kurzarbeit betroffen.
Armee von Kurzarbeitern
Der Rekordwert vom April wird laut Prognosen des Seco unerreicht bleiben. «Das Ausmass dürfte nach heutiger Einschätzung deutlich tiefer sein als in der ersten Welle», sagt ein Sprecher. Derzeit sei die Wirtschaft weniger breit von den Massnahmen betroffen als damals.
Vor dem zweiten Lockdown hatte der Detailhandel vor den Folgen gewarnt. Der Verband Swiss Retail Federation sprach von monatlichen Umsatzverlusten von 3,2 Milliarden Franken, wenn Läden des nichttäglichen Bedarfs schliessen müssen. Dies werde zu einer Konkurswelle führen und zum Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen, wenn der Bund künftig nicht mehr Hilfe leiste. Die Reserven seien schon aufgebraucht.
310'000 Stellen schafft der Detailhandel. Fast jeder 15. Arbeitnehmer im Land arbeitet in dieser Industrie. Jeder neunte Lehrling hat einen Vertrag mit einem Detailhändler. (ise)