Der Kaffee im Büro ist passé: Die Schweiz sitzt im Homeoffice. Entsprechend explodiert die Nachfrage nach Kaffeebohnen für die heimische Maschine. Der Online-Händler Digitec-Galaxus verkaufte in der letzten Woche viermal mehr Kaffeebohnen als in der gleichen Zeit im Vorjahr, wie eine Sprecherin zu BLICK sagt.
Eine ähnliche Entwicklung macht die Migros-Tochter, Nummer eins im hiesigen Online-Handel, auch bei der Wandfarbe aus. Hier steigt die Nachfrage ebenfalls um das Vierfache. Offenbar wollen viele, die jetzt unfreiwillig auf Kurzarbeit sind, ihr Zuhause neu streichen. Für mehr Gemütlichkeit. Gegen die Winter-Tristesse.
Backpapier ist ein weiterer Top-Seller. Wenn draussen der Schnee liegt und drinnen viel Zeit bleibt, glüht der Ofen. Hausfrauen und Hausmänner schweizweit backen den Sonntagszopf und das Brot nun selber.
Schweiz im Grosi-Fieber
Der wahre Top-Seller ist aber Wolle. Die Nachfrage hat sich nach dem Start des zweiten Lockdowns verachtfacht. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass die Bastelläden geschlossen sind. Und in der Migros sind die entsprechenden Regale abgesperrt, weil es sich dabei nicht um ein Gut des täglichen Bedarfs handelt. Die Schweiz deckt sich also im Netz mit Wolle ein.
Der Trend war bereits im ersten Lockdown zu beobachten, hat sich jetzt aber nochmals akzentuiert. Das zeigt auch ein Blick in die Google-Statistik. Mitte Januar verzeichnete Google einen Höhepunkt bei den Suchanfragen nach «Wolle». Gleiches gilt für das Wort «stricken». Die Schweiz ist im Grosi-Fieber!
Google sieht den Trend im ganzen Land. Digitec-Galaxus macht derweil keine regionalen Auswertungen. Sicher ist aber: Die Leute googeln häufig nicht nur den Begriff, sondern suchen auch nach ganz konkreten Anleitungen. Etwa «Stricken für Anfänger». Oder: «Socken stricken». Das hält die Füsse warm und den Hipster-Status hoch.