Mehr Gehalt als der Adidas-CEO
On-Chefs zocken ab

Der Schuhhersteller On schreibt rote Zahlen. Gleichzeitig verdient die Führungsebene Gehälter in Millionenhöhe. Wie passt das zusammen?
Publiziert: 17.04.2022 um 00:40 Uhr
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Caspar Coppetti (44), Martin Hoffmann (42), Marc Maurer (51), David Allemann (51) und Olivier Bernhard (51) (v.l.n.r.) im vergangenen September im Geldregen.
Foto: keystone-sda.ch
Janina Bauer

Als der Schweizer Laufschuhhersteller On im September 2021 an die New Yorker Börse ging, wurden die Gründer Caspar Coppetti (45), Olivier Bernhard (53) und David Allemann (51) und Co-Geschäftsführer Marc Maurer (39) und Martin Hoffmann (42) über Nacht zu Multimillionären: Ihre Beteiligungen lagen jeweils im dreistelligen Millionenbereich. Damit zogen sie in die Reihe der 300 reichsten Schweizer ein. Das Verdienst für den Aufbau des Unternehmens – und dem damit verbundenen Risiko.

Doch das scheint den fünf nicht zu genügen. Wie der Jahresbericht 2021 des Unternehmens zeigt, verdiente die On-Führungsetage insgesamt 83,6 Millionen Franken. Das macht rund 17 Millionen Franken pro Kopf. Der grösste Teil – je 13,5 Millionen Franken – besteht aus einem Aktienpaket. Damit gehört die On-Führungsriege zu den absoluten Topverdienern in der Schweiz wie international. Zum Vergleich: Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas, verdiente 2021 etwas mehr als zehn Millionen Euro (10, 2 Millionen Franken). Sein Gehalt ist auf maximal 11,5 Millionen Euro (11,7 Millionen Franken) gedeckelt. Insgesamt zahlte Adidas seinem sechsköpfigen Vorstand im vergangenen Jahr rund 31,5 Millionen Euro (32,1 Millionen Franken). Gleichzeitig fuhr der zweitgrösste Hersteller von Sportartikeln Gewinne in Milliardenhöhe ein.

Noch immer rote Zahlen

On hingegen schreibt noch immer rote Zahlen. Für 2021 lag der Verlust trotz einer Umsatzsteigerung von 70 Prozent bei 170 Millionen Franken. Mitverantwortlich für dieses grosse Minus waren auch die überzogenen Löhne der Geschäftsführung.

Trotzdem scheinen die Unternehmer bislang unbesorgt. Auf eine Anfrage von Tamedia heisst es zu den Aktienpaketen, sie honorieren im Sinne einer Erfolgsprämie eine ausserordentliche unternehmerische Leistung und seien 2021 als Vergütungsaufwand verbucht worden. Co-CEO und Finanzchef Martin Hoffmann gibt sich bei der Resultatpräsentation gegenüber der «Finanz & Wirtschaft» selbstsicher: «Solche Vergütungen sind auch für 2022 geplant.»

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