Megaprojekt in der Nordsee
Dänemark plant gewaltige Energieinseln

Die Energiewende ist noch längst nicht geschafft. Nun macht ein neues Projekt in der Nordsee Hoffnung. Hunderte Windräder produzieren Strom. Dieser soll auf künstlichen Inseln gespeichert und zu grünem Wasserstoff verarbeitet werden.
Publiziert: 28.06.2023 um 19:08 Uhr
|
Aktualisiert: 29.06.2023 um 14:56 Uhr
1/2
Die Energieinseln sollen die Energiewende beschleunigen.
Foto: PD

Was für ein Projekt! Ein deutsch-dänisches Konsortium will zwei riesige «Energieinseln» in der Nordsee bauen. Es soll dereinst das grösste Kraftwerk der Welt werden. Mehrere grosse Windparks im Meer sollen bis 2050 satte 300 Gigawatt Ökostrom produzieren.

Die Inseln sollen 150 Kilometer vor der deutschen Küste aufgeschüttet werden. «Die Inseln sind Produktions- und Versorgungsstützpunkte», sagt der Projektverantwortliche Thomas Dalsgaard dem «Spiegel». «Zudem eröffnen sie uns die Flexibilität, je nach aktuellem Bedarf entweder Strom oder Wasserstoff zu produzieren. Und diese Energieprodukte dorthin zu schicken, wo der Bedarf gerade am grössten ist.»

Strom wird in Wasserstoff umgewandelt

Auf den Inseln soll der grüne Strom aus den nahegelegenen Windparks gespeichert werden. Ein Teil des Stroms wird weitergeleitet, ein anderer Teil soll mithilfe sogenannter Elektrolyseure direkt auf der Insel in Wasserstoff umgewandelt werden. Pipelines sollen Festland-Europa mit dem Wasserstoff versorgen.

Das neue Energiezentrum der Superlative soll 2032 ans Netz gehen. Wasserstoff gilt als wichtiger Bestandteil der Energiewende. Er soll vor allem in Bereichen zum Einsatz kommen, die sich nicht leicht elektrifizieren lassen. Etwa in der Industrie oder im Flugverkehr. Und entscheidend zur Energiewende beitragen.

2,5 Milliarden Euro pro Insel

Die Kosten der beiden Energieinseln: 2 bis 2,5 Milliarden Euro pro Stück. Kein Wunder: Die Konstruktion ist hochkomplex, wie der «Spiegel» schreibt. Zuerst muss der Nordseeboden, der an den geplanten Stellen bis zu 40 Meter tief ist, verdichtet werden. Auf dieses Fundament kommen dann sogenannte Senkkästen, die mit Sand gefüllt werden. Darauf wird die Inselplattform platziert. Sie ist ungefähr einen halben Quadratkilometer gross. (pbe)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.