Auf einen Blick
- Krypto-Börse Bybit von Hackern angegriffen, Kunden-Assets sicher laut CEO
- 1,4 Milliarden Dollar in digitalen Währungen gestohlen, hauptsächlich Ethereum betroffen
- Lazarus-Gruppe verdächtigt, möglicherweise mit Verbindungen zu Nordkorea
Ein Hackerangriff erschüttert die Krypto-Welt: Am Freitag haben Cyberkriminelle bei einer Attacke auf die Kryto-Börse Bybit digitale Währungen im Wert von 1,4 Milliarden Dollar gestohlen, wie die Plattform Arkham Intelligence auf der Kurznachrichtenplattform X berichtet. Diese wiederum beruft sich auf Recherchen des Krypto-Detektivs «ZachXBT». Demnach soll hauptsächlich die Kryptowährung Ethereum betroffen sein. Die Hacker sollen bereits 200 Millionen Dollar an Kryptos weiterverkauft haben. Es handelt sich beim Angriff um einen der grössten Hacks der Geschichte, wie verschiedene Medien wie «20 Minuten» berichten.
Der Krypto-Klau löste umgehend Verunsicherung in der Branche aus. Die betroffene Währung Ethereum brach innert wenigen Stunden um fast 8 Prozent ein. Der Bitcoin verlor 4,5 Prozent. Mittlerweile zeigen die Kurse der beiden wichtigsten Kryptowährungen aber wieder nach oben. Das könnte damit zusammenhängen, dass Bybit rasch darum bemüht war, für Beruhigung zu sorgen.
Hat Kim Jong-uns Hacker-Bande zugeschlagen?
Auf X betonte die in Dubai sitzende Handelsplattform, dass das eigene Sicherheitsteam zusammen mit Blockchain-Forensikexperten und Partnern den Vorfall aktiv untersuche. Und weiter: «Alle Kundengelder sind sicher, und unser Betrieb läuft wie gewohnt ohne Unterbrechung weiter.» Wenige Minuten nach dieser Stellungnahme meldete sich auch Bybit-CEO Ben Zhou (34) auf X zu Wort – und versicherte nochmals, dass alle Assets der Kunden 1:1 gesichert seien. «Wir können den Verlust decken.» In einem späteren Livestream stellte er zudem klar, Bybit werde für die Deckung auf eigene Reserven zurückgreifen.
Noch ist nicht eindeutig geklärt, wer den Mega-Hack ausgeübt hat. Laut «ZachXBT» soll aber die Lazarus-Gruppe für den Angriff verantwortlich sein. Diese gilt als eine der grössten Hacker-Gruppierungen der Welt. Sie erlangte 2014 Berühmtheit durch einen Cyberangriff auf Sony, der ebenfalls der Gruppe zugeordnet wird. Verschiedene Medienberichte legen nahe, dass Nordkorea hinter der Lazarus-Bande steckt. Machthaber Kim Jong Un (41) hat dies bisher stets bestritten.