Mega-Deal mit Plattform X
Chinesen wollen US-Geschäft von Tiktok an Musk verkaufen

TikTok droht das Aus in den USA: 170 Millionen Nutzer sind betroffen. Die chinesische Regierung diskutiert den Verkauf an Tech-Milliardär Elon Musk. Eine Zusammenlegung mit der Plattform X könnte Tiktok retten.
Publiziert: 14.01.2025 um 09:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2025 um 09:32 Uhr
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Tiktok will sein US-Geschäft offenbar Elon Musk verkaufen.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • China erwägt Verkauf der US-Sparte von Tiktok an Elon Musk
  • Musk könnte Tiktok mit seiner Plattform X zusammenführen
  • Tiktok hat in den USA mehr als 170 Millionen Nutzer
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In der chinesischen Regierung wird laut Medienberichten ein Verkauf des vom Aus bedrohten US-Geschäfts von Tiktok an Tech-Milliardär Elon Musk (53) erwogen. So sei in Peking die Option diskutiert worden, dass Musks Online-Plattform X die Kontrolle über Tiktok US übernehmen und die Dienste zusammen betreiben könnte.

Das schrieb der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf unterrichtete Personen. Wenig später berichtete auch das «Wall Street Journal», für die Zeit nach dem Einzug von Donald Trump ins Weisse Haus sei die Bereitschaft zu einem Deal mit Musk ausgelotet worden.

Die Videoapp Tiktok gehört dem Konzern Bytedance, der seine Zentrale in China hat. In den USA wird gewarnt, dass die chinesische Regierung sich Zugang zu Daten von US-Nutzern verschaffen und Einflusskampagnen auf der Plattform organisieren könnte.

170 Millionen Nutzer in den USA

Deshalb muss sich Bytedance nach einem US-Gesetz von Tiktok trennen. Die dafür gesetzte Frist von 270 Tagen läuft am 19. Januar ab. Ohne einen Verkauf droht an dem Tag das Aus in den USA. Tiktok weist die Vorwürfe zurück und lehnte eine Trennung von Bytedance bisher ab. Stattdessen zog der Konzern vor das Oberste Gericht der USA, um zumindest einen Aufschub zu erreichen. Die Richter zeigten sich bei einer Anhörung jedoch wenig überzeugt von dem Argument, das Gesetz verletze die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit.

Donald Trump, der am 20. Januar als Präsident vereidigt wird, rief die Richter zugleich dazu auf, ihm mehr Zeit für einen Deal mit Tiktok einzuräumen. Die App hat in den USA mehr als 170 Millionen Nutzer.

Tiktok betont zwar stets, dass Bytedance mehrheitlich internationalen Investoren gehöre – aber durch die Zentrale in Peking muss sich der Mutterkonzern auch Vorgaben der Behörden beugen. Ausserdem kann die Regierung bei einem Verkauf mitbestimmen: Denn der Algorithmus, der die Videos für die Nutzer auswählt, wurde in China entwickelt. Und Peking verbot die Weitergabe solcher Software ohne spezielle Erlaubnis.

Spionagevorwürfe und Strafzölle

Ein Tiktok-Sprecher sagte dem britischen Sender BBC zu dem Bloomberg-Bericht, man könne nicht erwarten, dass das Unternehmen «reine Fiktion» kommentiere. Bloomberg hatte zugleich eingeschränkt, es sei unklar geblieben, ob Tiktok in die Überlegungen eingeweiht gewesen sei. Das Verhältnis zwischen den USA und China wird unter anderem durch Spionagevorwürfe und Strafzölle belastet – und Tiktok könnte Verhandlungsmaterial werden.

Musk, der unter anderem auch den E-Autohersteller Tesla führt, spendete mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf und ist aktuell einer seiner engsten Vertrauten. Er gilt als Geschäftsmann mit sehr guten Beziehungen zur chinesischen Führung, von der er bei seinen Besuchen in der Volksrepublik immer wieder hochrangig empfangen wurde.

Für Tesla ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte. Der Konzern durfte zudem als erster ausländischer Autobauer in Shanghai eine Fabrik bauen, die komplett Tesla gehört. Andere mussten stets Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern gründen. Einige Beobachter sehen im Einfluss, den Musk künftig auf Trump im Weissen Haus ausüben könnte, einen Vorteil für China.

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