Beim Bäcker, Metzger oder an den Kiosk-Kassen gilt ab Donnerstag: Weg mit den Masken! Der Bundesrat nimmt den Direktweg aus dem Pandemie-Modus. Die allermeisten Corona-Massnahmen fallen weg – dazu gehört auch die Maskenpflicht in Läden.
Nach wiederholtem Drängen des Gewerbeverbandes und anderer Wirtschaftsvereinigungen kehrt nun also wieder ein Stück Normalität ein. Shopping in Pandemie-Zeiten bedeutete aber längst nicht nur Masketragen.
Freiwillige Corona-Massnahmen werden beibehalten
Plexiglasscheiben, Desinfektionsmittelspender, Abstandsmarkierungen, digitale Besucherzähler: Etliche Schutzmassnahmen fügten sich ins Bild der hiesigen Läden. Was wird davon bleiben?
Lüftungs-, Abstands- und Hygieneregeln wollen die Mitglieder der Swiss Retail Federation auf freiwilliger Basis beibehalten. Diese sollen erst «bei einer weiteren Entspannung der Infektionslage schrittweise» abgebaut werden, schreibt der Verband in einer Mitteilung.
Heisst: Bei Aldi, C&A, Dosenbach, Ikea, Hornbach, Lidl, Manor und Ochsner Sport bleiben Plexigläser und Desinfektionsmittel vorläufig in den Läden.
Keine Durchsagen, keine Abstandsmarkierungen mehr
Die selbstauferlegten Kapazitätsbeschränkungen geben die Mitglieder der Swiss Retail Federation hingegen auf. Der Verband empfiehlt dem Ladenpersonal im Kundenbereich, weiterhin eine Maske zu tragen. Der Discounter Lidl will seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung stellen.
Die zwei grössten Detailhändlerinnen der Schweiz, Migros und Coop, gehören nicht zur Swiss Retail Federation. Beide behalten aber dieselben Massnahmen bei wie die anderen Detailhändler. Die Bodenmarkierungen fürs Abstandhalten bei den Kassen lässt Coop entfernen. Und auf Durchsagen mit der Bitte, Abstand zu halten und Maske zu tragen, verzichten Migros und Coop künftig.
Wird Detailhandel Umsätze halten können?
Für die Branche wird sich nebst der gefallenen Maskenpflicht kaum etwas ändern. Was die Detailhändler mehr beschäftigen dürfte: Wie können sie ihre Rekordumsätze in Zukunft halten?
Nach den Lockdowns in den letzten zwei Jahren haben zahlreiche Detailhändler in allen Sparten Rekordzahlen geschrieben. Viele Schweizerinnen und Schweizer gaben 2021 das Geld aus, das sie im ersten Pandemie-Jahr angespart hatten. 2022 wird für den Schweizer Detailhandel wohl schwieriger: zwar ohne Maskenpflicht, dafür aber wieder mit zunehmendem Einkaufstourismus und dem fortlaufenden Trend zum Online-Shopping.