Der Markteintritt von Action in der Schweiz rückt näher. Kommende Woche gibt die niederländische Billigkette bekannt, welche PR-Agentur die Eröffnung des ersten Ladens in Bachenbülach ZH bewerben darf. Seit wenigen Tagen gehört Action auch zu den Mitgliedern der Swiss Retail Federation, dem mächtigen Lobbyverband Schweizer Detailhändler. Der Schweizer Webauftritt wird unterdessen stetig umfangreicher.
Parallel läuft die Suche nach Action-Mitarbeitenden auf Hochtouren. Denn es soll nicht bei einem Laden bleiben. Weitere sind in Basel und Winterthur sowie Freiburg und Martigny VS geplant.
Markenzeichen der Niederländer mit ihrem Schweizer Sitz in Basel: billig, billig, billig. «Wir haben 6000 Produkte in unserem Sortiment – mit 1500 Spitzenangeboten für weniger als 1 Franken», wirbt Action auf der Schweizer Homepage. Unter anderem zählen Schreibwaren, Küchenartikel oder auch Spielzeug zum Sortiment.
Uni St. Gallen hat die Action-Preise untersucht
Discounter wie Otto's, Aldi und Lidl in der Schweiz müssen sich folglich auf etwas gefasst machen, heisst es bei den Handelsforschern der Universität St. Gallen. Sie haben untersucht, wie stark Action den Schweizer Detailhandel erschüttern könnte. Der Trendreport aus St. Gallen liegt Blick vor.
Krasser Befund: Der Warenkorb von Action ist durchschnittlich 23 Prozent günstiger als der des chinesischen Billig-Onlinehändlers Temu in der Schweiz. Für die Studie wurden Ladenpreise von Action in Österreich herangezogen, weil vergleichbare Preise in der Schweiz bislang nicht vorhanden sind.
Weiter: In den vier Warengruppen Haushalt, Körperpflege, Büro- & Schulbedarf sowie Garten & Handwerk bieten die Niederländer deutliche Preisvorteile gegenüber Schweizer Detailhändlern. Laut der Uni St. Gallen kosten 90 Prozent der Produkte weniger als fünf Franken. Mit 150 Produkten, die jede Woche im Sortiment wechseln, versuche Action, im umkämpften Discountmarkt Marktanteile zu gewinnen.
Das Geschäft der niederländischen Billigkette Action im letzten Jahr lief wie geschmiert: Umsatzplus von 21,7 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro, Gewinnplus von 29 Prozent auf 2,1 Milliarden. Laut Action-Chefin Hajir Hajji konnte das Unternehmen zahlreiche neue Kunden gewinnen. Laut der Top-Managerin waren es 18,7 Millionen Kunden pro Woche. Das sind 3,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Derzeit betreibt Action 2918 Non-Food-Discountläden in zwölf europäischen Staaten. Die Schweiz und Rumänien kommen in diesem Jahr dazu.
Das Geschäft der niederländischen Billigkette Action im letzten Jahr lief wie geschmiert: Umsatzplus von 21,7 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro, Gewinnplus von 29 Prozent auf 2,1 Milliarden. Laut Action-Chefin Hajir Hajji konnte das Unternehmen zahlreiche neue Kunden gewinnen. Laut der Top-Managerin waren es 18,7 Millionen Kunden pro Woche. Das sind 3,4 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Derzeit betreibt Action 2918 Non-Food-Discountläden in zwölf europäischen Staaten. Die Schweiz und Rumänien kommen in diesem Jahr dazu.
So sind dermassen tiefe Preise möglich
Wie kann Action solche Tiefstpreise anbieten? Auch darauf haben die Marktforscher eine Antwort: Die sogenannten Non-Food-Produkte haben kein Ablaufdatum, müssen also nicht gekühlt oder speziell gelagert werden. Lebensmittel- und Getränke hat es nur wenig im Sortiment. Der Einkauf erfolgt bei vielen Artikeln in China und das in grossen Mengen. Die Läden liegen an sogenannten C-Lagen, also am Stadtrand oder in Einkaufs- oder Fachmarktzentren auf dem Land. Auf einen kostenintensiven Online-Shop verzichtet Action.
Allein der Preisvergleich zeigt für die Handelsforscher, dass «Action in der Schweiz eine hohe Attraktivität durch seine sehr tiefen Preise erreichen kann». Ob die Produktqualität den Ansprüchen der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten gerecht wird, bleibt bis zur Eröffnung des ersten Ladens jedoch offen.