Die Beamten in Liechtenstein arbeiten bald bei Schlafzimmertemperatur. Denn die Regierung des Fürstentum macht Ernst mit dem Sparen von Energie: Die Büros im Regierungsgebäude und in den Verwaltungsgebäuden werden in der kommenden Heizperiode 2022/23 auf 19 Grad geheizt. Das sind je nach Gebäude etwa zwei Grad weniger als bisher.
Normalerweise orientiert sich die Landesverwaltung beim Heizen an der SIA-Norm der Schweiz. Die vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein vorgegebene Norm sieht eine Raumtemperatur von 21 Grad vor. Nun also sind die Liechtensteiner der Schweiz beim Energiesparen einen grossen Schritt voraus.
Beamte zum Stromsparen aufgefordert
Weiter wird im Fürstentum die Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern, die rein ästhetischen Zwecken dient, eingeschränkt oder ganz ausgeschaltet. Die Innenbeleuchtung in den landeseigenen Bauten wird auf Stromeffizienz geprüft und allenfalls optimiert, wie die Regierung in Vaduz am Dienstag mitteilte.
Die Mitarbeitenden der Landesverwaltung sollen beim Energiesparen aktiv mithelfen. Sie werden in den kommenden Wochen informiert, wie sie durch angepasstes Verhalten den Strom- und Wärmeverbrauch reduzieren können.
Liechtenstein machts vor
Hintergrund der Energiesparmassnahmen ist der drohende Strom- und Energiemangel im Zuge des Ukrainekrieges, dessen Gefahr verschärft wird durch Ausfälle bei französischen Kernkraftwerken und unterdurchschnittlich gefüllte Stauseen.
Die Landesverwaltung wolle bereits jetzt einen Beitrag leisten zum Sparen von Ressourcen und eine Vorbildfunktion einnehmen, hiess es in der Mitteilung. Die Regierung evaluiert in den kommenden Wochen weitere Energiesparmöglichkeiten.