Nicht nur die Schulkinder haben zum Sommerferienbeginn ihre Zeugnisse bekommen. Auch die Flughäfen haben Noten erhalten.
Was in Deutschland seit Jahren üblich ist, gibt es 2024 erstmals auch für Schweizer Flughäfen. Die Noten vergeben nicht obskure Bewertungsunternehmen, sondern Pilotinnen und Piloten. Und der Schweizer Cockpit-Berufsverband Aeropers hat sich neu mit seinem deutschen Pendant, der Vereinigung Cockpit, für die Bewertung der Flughäfen auch in unserem Land zusammengetan, wie «Aerotelegraph» schreibt.
Zürich auf dem Podest, Basel abgeschlagen
Bei der erstmaligen Bewertung für Deutschland und die Schweiz schafft es der Flughafen Zürich auf Anhieb aufs Podest. Die Note 1,66 – im deutschen Massstab ist 1 die beste Note – reicht für Platz 3, mit dem Prädikat «sehr gut». Auf Platz 2 liegt, mit der Note 1,65, der Flughafen Leipzig/Halle. Lediglich der Flughafen München steht mit der Note 1,62 noch etwas besser da.
Der Flughafen Genf liegt mit einer Note von 2,34 im Mittelfeld. Diese gilt als «gut». Der trinationale Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg dagegen erhält «nur» die Note 2,71, was lediglich für hintere Ränge reicht.
Wobei anzufügen gilt: Dieses Resultat gilt immer noch als «befriedigend». In ganz Deutschland und der Schweiz erhielt kein einziger Flughafen eine Benotung, die als «ausreichend», «mangelhaft» oder gar «ungenügend» gegolten hätte. Die «schlechtesten» Flughäfen sind jene von Mannheim und Lübeck, beide mit der Note 2,85.
Der grösste deutsche Flughafen, Frankfurt, schafft es mit Note 2,15 nur ins vordere Mittelfeld. Derweil wird der kleine Flughafen Bern-Belp gar nicht erst bewertet.
Das wurde bewertet
Die Bewertung der Sicherheit basiert auf drei Fragestellungen: Wie gross ist die Gefahr, dass Flugzeuge über die Piste hinausschiessen? Und wie gross ist die Gefahr, dass ein Flugzeug, ein Fahrzeug oder eine Person unerlaubt auf die Piste gelangt? Dabei wird beurteilt, was die Flughäfen für solche Risikoszenarien vorbeugend unternehmen.
Bei Zürich war beispielsweise einzig die Benennung der Rollwege schlecht, weshalb es nicht aufs oberste Treppchen reichte. Bei Basel wurde ebenfalls die Benennung der Rollwege kritisiert, darüber hinaus aber auch die Anflugbefeuerung oder das Fehlen von Pilotenvertretern in den Start- und Landebahnsicherheitsteams.