Abseits der Piste
So kümmert sich der Flughafen Genf um seine Angestellten

Am Flughafen stehen Sicherheit und Gesundheit an erster Stelle. Der Flughafen Genf trägt dank seines proaktiven Ansatzes seit 2013 das Label «Friendly Work Space» für gute Arbeitsbedingungen und geregelte Prozesse im Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
Publiziert: 07.04.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2024 um 18:24 Uhr
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«Ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement muss sich an den Problemen der Mitarbeitenden orientieren», betont Marie Guérin, HR-Verantwortliche am Flughafen Genf.
Foto: Anoush Abrar

Beim Flughafen Genf beruht das Gesundheits- und Sicherheitsmanagement nicht auf der Arbeit einiger weniger, sondern auf Synergien vieler Spezialisten. Gesundheits- und Sicherheitsingenieure, medizinisches Fachpersonal und Personalverantwortliche arbeiten Hand in Hand, um Arbeitsbedingungen zu schaffen, unter denen alle Mitarbeitenden ihre Aufgaben langfristig erfüllen können. 

Diese gemeinsamen Anstrengungen decken ein breites Themenspektrum ab: von der Einhaltung obligatorischer Standards über den Umgang mit Arbeitsunfähigkeit und den bekannten Herausforderungen der Work-Life-Balance bis hin zur Unterstützung der Managerinnen und Manager bei der täglichen Führung ihrer Teams.

«Unser betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) beruht auf den Indikatoren Gesundheit und Sicherheit», erklärt Marie Guérin, leitende HR-Verantwortliche. «Diese Daten sind eine Art Barometer dafür, wie es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht. Über sie können wir identifizieren, wo Unfallrisiken bestehen oder welche Tätigkeitsbereiche am anfälligsten sind. So können wir die Ursachen analysieren.»

All das werde ergänzt durch die Rückmeldungen von Vorgesetzten, aber auch durch das Feedback verschiedener Partner wie Betriebsarzt, Care Manager der Versicherungen sowie direkte Personalumfragen. «Das hilft uns festzulegen, wo wir prioritär handeln müssen und entsprechende Massnahmen zu definieren», sagt Guérin.

«Friendly Work Space» – das Label für mehr Engagement

Das Gesundheitsmanagement des Flughafens Genf nahm 2012 eine Wende, als das Unternehmen von der Gesundheitsförderung Schweiz die Anfrage erhielt, sich für das Label «Friendly Work Space» zu bewerben. Dieses wird an Unternehmen vergeben, die eine Reihe von Qualitätskriterien konsequent umsetzen. Die Anerkennung erfolgte zum entscheidenden Moment. Der Flughafen Genf prüfte gerade seine Massnahmen rund um Gesundheit und wollte seine internen Prozesse neu ordnen und formell festschreiben. 

«Das Unternehmen machte bereits viel im Bereich BGM», so Marie Guérin. «Aber es war ein wenig von allem, überall ein bisschen, ohne echte Struktur oder Logik – das war nicht effizient, und die erhofften Effekte blieben aus. Der Ansatz des Labels hat uns gezwungen, unsere Prozesse aufzurollen, unsere Massnahmen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz kritisch zu betrachten. Und vor allem nicht mehr alles machen zu wollen, sondern zu entscheiden, welche Massnahmen sich positiv auf die gelebte Realität des Personals auswirken.» Als krönenden Abschluss dieser wichtigen Arbeit wurde der Flughafen Genf 2013 mit dem Label «Friendly Work Space» zertifiziert. 

«Ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement muss sich selbst neu denken und neu erfinden, indem es sich an den Problemen der Mitarbeitenden orientiert», betont Marie Guérin. «Vor fünfzehn Jahren begegnete man nicht den gleichen Problemen wie heute. Die Gesellschaft ist anders, die Bedürfnisse sind anders. Dann kamen noch die Covid-Jahre, und man stellte fest, dass man auf ganz andere Bedürfnisse und Herausforderungen reagieren muss. Der Flughafen Genf folgt demselben Trend wie andere Schweizer Unternehmen: Psychische Erkrankungen sind inzwischen einer der wichtigsten Gründe für Arbeitsunfähigkeit.»

Das Label «Friendly Work Space»

Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die einen gesetzlichen Auftrag hat, stellt die Zertifizierung aus. 

Basis bilden sechs Qualitätskriterien, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden fassbar und bewertbar machen und von unabhängigen, externen Assessierenden geprüft und bestätigt werden. 

«Systematisches BGM lohnt sich für Firmen und Organisationen unter anderem aufgrund der präventiven Wirkung, der Massnahmen zur raschen Wiedereingliederung und den entsprechenden Kosteneinsparungen. BGM und das Label ‹Friendly Work Space› werden zudem immer wichtiger im Employer Branding», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.

Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die einen gesetzlichen Auftrag hat, stellt die Zertifizierung aus. 

Basis bilden sechs Qualitätskriterien, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden fassbar und bewertbar machen und von unabhängigen, externen Assessierenden geprüft und bestätigt werden. 

«Systematisches BGM lohnt sich für Firmen und Organisationen unter anderem aufgrund der präventiven Wirkung, der Massnahmen zur raschen Wiedereingliederung und den entsprechenden Kosteneinsparungen. BGM und das Label ‹Friendly Work Space› werden zudem immer wichtiger im Employer Branding», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.

Unterschiedlichste Tätigkeiten und Risiken

Mit über 200 Berufen in einem einzigen Unternehmen bildet der Flughafen Genf eine Mikrogesellschaft, zu der noch mehr als 200 weitere Partner aus dem Flughafengeschäft kommen. Jeder Beruf bringt eigene Herausforderungen in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit mit sich. Der Unterhalt und die Entwicklung der Flughafeninfrastruktur sind keine Kleinigkeit. Das Unternehmen muss gewährleisten, dass der Betrieb jederzeit funktioniert, denn zahlreiche Services sind 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr aktiv. 

Diese Vielfalt erfordert einen individuellen und agilen Ansatz, um die Berufsrisiken aller vorhandenen Tätigkeitsbereiche zu identifizieren und Prävention zu leisten. «Um effizient zu sein, muss das Gesundheitsmanagement in Kontakt mit den Teams stehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Die Berufe werden immer komplexer, die Belastungen vervielfachen sich. Ein Flughafen ist kein Unternehmen im traditionellen Sinn. Das BGM muss das berücksichtigen, um glaubhaft zu sein.» 

Strategische Fokusbereiche

In den letzten beiden Jahren hat sich herausgestellt, dass sich die BGM-Massnahmen auf die Prävention von psychischen Erkrankungen und Muskel-Skelett-Leiden konzentrieren sollten. Sie sind die Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit im Unternehmen. 

In Bezug auf die psychische Gesundheit hat sich der Flughafen Genf für einen proaktiven Ansatz entschieden und arbeitet entlang mehrerer Achsen. Der Fokus lag als Erstes auf der Stärkung der Managementkompetenzen, denn: «Ein gutes Management ist der Garant für die Aufrechterhaltung gesunder Arbeitsbeziehungen.» Gemeinsam mit der Haute École de Gestion de Genève (HEG-Genf) wurde eine massgeschneiderte Ausbildung entwickelt, um die Grundsätze der Management-Charta des Unternehmens mit Leben zu füllen. 

Zudem arbeitet der Flughafen Genf an der Prävention. So gibt es jetzt ein E-Learning-Modul zum Thema Persönlichkeitsschutz und eine Reihe von Massnahmen, die den Einfluss der körperlichen Gesundheit auf die psychische Gesundheit bewusst machen sollen. Gemeinsam mit Mitarbeitenden wurden in Arbeitsgruppen verschiedene organisatorische Massnahmen weiterentwickelt, unter anderem um den Belastungen aufgrund der unregelmässigen Arbeitszeiten zu begegnen.

Auch zur Prävention von Muskel- und Skeletterkrankungen der Mitarbeitenden hat der Flughafen grosse Anstrengungen unternommen. So wurden in Arbeitsumgebungen, in denen die Belastung hoch ist, ergonomische Analysen durchgeführt. «Das Handling von Handgepäck und aufgegebenen Koffern stellt ein grosses Gesundheitsrisiko dar», erklärt Marie Guérin. «Der Flughafen Genf begegnet dem im Vorfeld durch technische Installationen, die nachträglich angepasst werden können, wenn man in der Praxis bestimmte Funktionsstörungen oder Bedürfnisse feststellt. Sobald Menschen involviert sind, berücksichtigen wir die beruflichen Belastungen, um die Tätigkeit zu erleichtern und die Gesundheit zu schützen. Ab 2025 soll ein Exoskelett getestet werden.» 

Bei Berufsfeuerwehrleuten und Ambulanzpersonal ist der Erhalt der Gesundheit die Voraussetzung für die Ausübung ihres Berufs. Für sie wurde speziell ein Sportcoaching während ihrer Arbeitszeit eingerichtet. 

Gutes Gesundheitsmanagement macht ein Unternehmen attraktiv, ist Marie Guérin überzeugt.
Foto: Anoush Abrar

Immer bessere Prozesse dank des Labels

Die Verleihung des Labels «Friendly Work Space» sieht Marie Guérin nicht als den Schlusspunkt, sondern einen Beginn, der dazu verpflichtet, sich ständig zu hinterfragen und noch besser zu werden. «Vor allem sollten wir in der Lage sein, die Frage zu beantworten: Sind unsere Massnahmen effizient? Zeigen sie Wirkung? Wenn nicht, dann überdenken wir unser Vorgehen, passen uns an, versuchen, innovativ zu sein, verfolgen lieber einen präventiven Ansatz, statt nachzubessern, ohne uns von den immer strengeren Prozessen oder Normen einholen zu lassen.»

Eine gesunde Arbeitsumgebung steigert die Attraktivität

Marie Guérin betont, wie wichtig die Konsolidierung bestehender Prozesse und eine verstärkte Kommunikation sind. Das Ziel ist, die durchgeführten Massnahmen intern und extern besser bekannt zu machen, erfolgreiche Initiativen in den Blickpunkt zu rücken, sich von den Best Practices anderer Organisationen inspirieren zu lassen und eigene bewährte Praktiken weiterzugeben. Der Austausch mit anerkannten Partnern aus dem Gesundheitsmanagement bereichert die Strategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und sorgt für die nötigen Anpassungen. 

«Ein wirksames betriebliches Gesundheitsmanagement ist in erster Linie eine Frage der kollektiven Intelligenz», schliesst Marie Guérin. «Wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Ende das Gefühl haben, sie werden in Bezug auf ihre Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gesehen und ernst genommen, macht es das Unternehmen umso leistungsfähiger und attraktiver.» 

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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