Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wird zum zweiten Mal im laufenden Jahr das Butterimportkontingent erhöhen, wie die Bundesbehörden am Dienstag mitteilten. Bereits auf den 1. Juni hatte das BLW auf Antrag der Branchenorganisation Milch das Teilzollkontingent Butter um 1000 Tonnen für das laufende Jahr aufgestockt.
Nach umfangreichen Bedarfsabklärungen und Diskussionen unterstütze die Branchenorganisation einen weiteren Antrag zur Erhöhung des Teilzollkontingentes Butter per 1. September um 1800 Tonnen. Dies entspreche rund vier Prozent der pro Jahr in der Schweiz verkauften Buttermenge. Diese zweite Erhöhung sei auf Grund der tiefen Lager und unterdurchschnittlichen Produktion unvermeidbar, heisst es.
Butterlager auf sehr tiefem Stand
Gemäss Erfahrungswerten der Branche sollten Mitte Jahr rund 4000 bis 5000 Tonnen Butter in den Tiefkühllagern liegen. Die Butterlager befänden sich aktuell auf dem sehr tiefen Stand von rund 400 Tonnen. Die erste Kontingentserhöhung von tausend Tonnen sowie die 900 Tonnen Importrechte der Branche würden deshalb nicht ausreichen, um die Versorgung über das ganze Jahr zu sichern. Für die Zukunft werde von der Milchbranche erwartet, dass sie die Transparenz im Buttermarkt verbessere, heisst es weiter.
Eine mangelnde Versorgung mit Butter hatte sich bereits länger abgezeichnet. Am 1. April hat der Bundesrat deshalb mit einer Änderung der Agrareinfuhrverordnung die Kompetenz zur Erhöhung des Teilzollkontingents Butter bis Ende September ans BLW delegiert. Dies ermögliche ein rascheres Handeln im Hinblick auf eine angemessene Versorgung des Schweizer Buttermarktes.
20 Rappen pro Kilo
Innerhalb des Teilzollkontingents kann Butter nun zum tieferen Kontingentszollansatz von 20 Rappen pro Kilogramm importiert werden, wie es weiter heisst. Die Kontingentsanteile werden versteigert. Die Versteigerung ist auf der BLW-Internetseite ausgeschrieben und dauert bis am 18. August. (SDA)