Butterberg? Das war einmal. Wegen erhöhter Nachfrage ist die Butter in der Schweiz derzeit knapp. Die Butterlager sind nicht mehr prall gefüllt, gleichzeitig wird weniger Butter produziert. Das hat Folgen: Die Beschaffungspreise steigen.
Grosshändler Pistor aus Rothenburg LU, der auch Bäckereien mit Butter beliefert, warnt eindringlich: «Wird aktuell nichts unternommen, könnte in der Schweiz in den nächsten Monaten bald keine Butter mehr verkauft werden.» Pistor sei deshalb wie alle anderen Marktteilnehmer gezwungen, die Preise der Schweizer Butterprodukte um 50 Rappen pro Kilogramm zu erhöhen.
Um die Preise trotzdem nicht bei allen Produkten erhöhen zu müssen, greift Pistor deshalb auf ausländische Butter zurück. «Wir erweitern das Sortiment mit zwei Importbutter-Artikeln.» Zudem habe man versucht, bei den Lieferanten die Preiserhöhung «wegzuverhandeln», sprich die Preise zu drücken. «Leider ohne Erfolg», heisst es knapp.
Coop und Migros erhöhen die Preise
Auch die Grossverteiler haben bereits reagiert. «Wegen der gestiegenen Beschaffungspreise sieht sich Coop gezwungen, die Verkaufspreise bei allen konventionellen Schweizer Butterprodukten zu erhöhen», heisst es bei Coop.
Neu kostet zum Beispiel «Die Butter» (Mödeli 250 Gramm) 3.35 Franken statt 3.20 Franken. Auch das Buttermödeli von Qualité & Prix (250 Gramm) schlägt um 15 Rappen von 3.05 auf 3.20 Franken auf.
Immerhin: Bio-Butterartikel sind von diesen Preiserhöhungen nicht betroffen.
Auch Coop greift auf Importe zurück. Um die Knappheit ausgleichen zu können, hat Coop bei ausgewählten Butter-Artikel der Eigenmarken Prix Garantie sowie Qualitè & Prix auf Importbutter umgestellt. «Vorübergehend», wie Coop betont. Der Grossverteiler will mit dieser Massnahme keine Margen verlieren. Bei Importbutter bleiben die Preise unverändert.
«Gezwungen wegen Butterknappheit»
Bei der Konkurrentin Migros tönt es ähnlich. «Wegen der derzeit herrschenden Butterknappheit sind auch wir gezwungen, die Preise zu erhöhen», sagt ein Sprecher zu BLICK.
Diesen Entscheid habe man unter einer Bedingung gefällt: «Wir verlangen von unseren Lieferanten, dass der Preisaufschlag vollumfänglich den Bäuerinnen und Bauern zugutekommt», sagt er.
Bei der Migros werden etwa Produkte von «Die Butter» oder «Floralp» teurer.