Kursgewinne von 470 Prozent – Microstrategy-Gründer schwört auf Krypto
Softwarefirma ist erfolgreichste US-Aktie in diesem Jahr – dank Bitcoin

Microstrategy hat im S&P-500-Index mehr zugelegt als jede andere Aktie. Doch nun werden Warnungen vor der riskanten Kryptostrategie der US-Softwarefirma laut. Gründer Michael Saylor weiss, wie es ist, wenn die Aktie komplett abstürzt.
Publiziert: 13.12.2024 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2024 um 06:54 Uhr
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Michael Saylor ist Gründer von Microstrategy.
Foto: Getty Images for Bitcoin Magazine

Auf einen Blick

  • Bitcoin-Strategie macht Microstrategy zur erfolgreichsten S&P-500-Aktie 2024
  • Firmenchef Michael Saylor prognostiziert Bitcoinpreis von 13 Millionen Dollar
  • Kritiker halten Microstrategy-Aktie für überbewertet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

20 Jahre lang flog Michael Saylor (59) unter dem Radar. Seine US-Softwarefirma Microstrategy, die der studierte Raumfahrttechniker 1989 gegründet hatte, stand stets im Schatten vom übermächtigen Konkurrenten Microsoft. Der Tech-Riese um CEO Satya Nadella (57) erwirtschaftet jährlich 200 Milliarden Dollar. Da ist Microstrategy mit einem Jahresumsatz von 500 Millionen Dollar ein kleines Licht. 

Doch 2020, mitten in der Pandemie, wagte Saylor einen kühnen Befreiungsschlag: Was passiert, wenn er einen Teil der Geldbestände seines Unternehmens in Bitcoin investiert? 250 Millionen Dollar nahm der überzeugte Kryptoenthusiast damals in die Hand. Und seine radikale Idee geht derzeit auf. Die Microstrategy-Aktie ist in diesem Jahr der erfolgreichste Titel im wichtigen S&P-500-Index, der die 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen beinhaltet. Der Kursgewinn seit Jahresbeginn: über 470 Prozent! Zum Vergleich: Der gefeierte Börsenstar Nvidia hat bisher «nur» um 185 Prozent zugelegt.

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Microstrategy-Chef prognostiziert irren Bitcoin-Preis

Der aktuelle Börsenerfolg von Microstrategy ist also eng verknüpft mit dem Bitcoin-Hype. Die Krypto-Leitwährung ist insbesondere seit dem Wahlsieg von Donald Trump (78) im Hoch. Der baldige US-Präsident gilt als Unterstützer von digitalen Währungen. Zuletzt hat er angekündigt, Kryptofan Paul Atkins zum neuen Börsenchef zu machen. Nach dieser Meldung durchbrach der Bitcoin die psychologisch wichtige Marke von 100'000 Dollar.

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Viele Analysten gehen davon aus, dass der Bitcoin-Kurs im nächsten Jahr weiter steigen wird, eine Verdopplung des Werts gilt als durchaus realistisch. Kryptofans träumen gar von der 1-Million-Dollar-Marke. Und Saylor setzte im November gar noch einen obendrauf: Vor rund einem Monat prognostizierte der Microstrategy-Vorsitzende, dass der Bitcoin-Preis bis 2045 auf 13 Millionen Dollar klettern werde.

Bitcoin-Strategie stösst auf Kritik

Damals kündigte Saylor ein grosses Bitcoin-Kaufprogramm für die nächsten drei Jahre an – im Umfang von 42 Milliarden Dollar. Aktuell hält Microstrategy bereits gut 420'000 Bitcoin, die sind aktuell 38,8 Milliarden Dollar wert. Diese enge Bindung der Softwarefirma an die Kryptobranche geht derzeit voll auf. Es gibt starke Anzeichen, wonach Microstrategy noch vor Weihnachten in den Tech-Index Nasdaq 100 aufgenommen wird.

Gleichzeitig sorgt Saylors riskanter Bitcoin-Kurs zunehmend für Kritik. Denn Kryptos sind sehr volatil. Sprich: Es kann nicht nur schnell hochgehen, auch rasante Abstürze sind möglich. Zudem stufen gewisse Anleger die Microstrategy-Aktie als überbewertet ein. So gab der bekannte Leerverkäufer Citron Research bekannt, gegen den Titel zu wetten. 

Leidgeplagter der geplatzten Dotcom-Blase

Die Marktkapitalisierung von Microstrategy nähert sich dank des Aktienhochs immer mehr der Marke von 100 Milliarden Dollar an. Derzeit ist das Unternehmen gut 95 Milliarden schwer. Das macht auch Saylor zum Multimilliardär. Das US-Magazin «Forbes» schätzt sein Vermögen auf 9,9 Milliarden Dollar.

Kurz nach der Jahrtausendwende musste Saylor jedoch die Erfahrung machen, dass sich das eigene Vermögen ziemlich rasant in Luft auflösen kann. Als im März 2000 die Dotcom-Blase platzte, stürzte die Aktie von Microstrategy ins Bodenlose. Alleine an einem Tag rauschte der Titel um 68 Prozent ab. Das Vermögen von Saylor brach um 6 Milliarden Dollar ein. Microstrategy verschwand im Schatten – 20 Jahre lang. Bis Saylor Bitcoin für sich entdeckte.

Keine Empfehlung für Anleger

Dieser Artikel dient ausschliesslich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Die dargestellten Meinungen und Einschätzungen beruhen auf sorgfältiger Recherche, können jedoch nicht die individuelle Prüfung und Beratung durch Fachleute ersetzen. Börsenentwicklungen sind von vielen Faktoren abhängig und nicht vorhersehbar. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte bergen Risiken, einschliesslich des möglichen Verlustes des eingesetzten Kapitals.

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