«Einen weiteren Lockdown kann man sich nicht erlauben!»
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Auswanderer zum Corona-Chaos:«Einen weiteren Lockdown kann man sich nicht erlauben!»

Kult-TV-Auswanderer Buholzers ärgern sich über Corona-Chaos auf Mykonos
«Der Partywahn bedroht Existenzen!»

Nach Wochen wilder Partys versinkt Mykonos im Corona-Chaos. Das ärgert die Schweizer TV-Auswanderer Beatrice und Marcel Buholzer. Sie fürchten, dass die Eskapaden den Tourismus im ganzen Land beeinträchtigen könnten. Und es mit ihrer Ruhe bald vorbei sein könnte.
Publiziert: 21.07.2021 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2021 um 20:47 Uhr
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Marcel und Beatrice Buholzer gehören zu den berühmtesten Auswanderern der Schweiz.
Foto: zVg
Levin Stamm

Ausgerechnet während der Sommerferien gerät die beliebte Destination Griechenland in die Kritik. Der Grund: Nach Party-Eskapaden auf der Jetset-Insel Mykonos gehen die Corona-Zahlen dort durch die Decke. Die Regierung greift knallhart durch und verhängt kurzum eine nächtliche Ausgangssperre – fertig gefeiert!

Bei den Griechinnen und Griechen sorgen die Bilder von wilden Partys ohne Maske und Abstand für Kopfschütteln. Sie fürchten, dass die Regierung die Corona-Massnahmen erneut im ganzen Land verschärft und der für die griechische Wirtschaft so wichtigen Sommersaison den Todesstoss versetzt. Schweizer Reiseveranstalter versuchen zu beruhigen, Ferien in Griechenland seien noch immer problemlos möglich.

«Kein Verständnis für solche Partys»

Auch die Schweizer TV-Auswanderer Beatrice (62) und Marcel (65) Buholzer schauen dieser Tage mit Sorge nach Mykonos. Buholzers gehören zu den berühmtesten Auswanderern der Schweiz. Als sie 2014 ihr altes Leben in Aetigkofen SO hinter sich lassen, um auf der griechischen Ferieninsel Kreta ein neues Leben zu beginnen, sind die Kameras der SRF-Sendung «Auf und davon» auf sie gerichtet.

Auf der Insel führen sie zuerst eine Bar, später im 700-Seelen-Dorf Sissi ein Bed & Breakfast. Beatrice Buholzer sagt: «Wenn man wie wir vom Tourismus abhängig ist, hat man für solche Partys gar kein Verständnis.»

Kein Mykonos-Szenario

Die Corona-Lockdowns vom letzten Winter haben den Bewohnern Kretas arg zugesetzt. Ein Szenario wie in Mykonos wollen sie um jeden Preis vermeiden. Touristen, die die Massnahmen missachteten, provozierten eine erneute Verschärfung der Massnahmen. «In ihrem Partywahn bedrohen sie die Existenzen vieler», sagt Beatrice Buholzer.

Zwar seien auch auf Kreta die Ansteckungen in den letzten Tagen gestiegen. Doch von einem Ausmass wie in Mykonos sei man noch weit entfernt, sagen Buholzers. Beatrice Buholzer glaubt: «Man kann ohne Bedenken nach Kreta reisen.» Auch ihre Mutter (82) sei erst kürzlich auf Besuch da gewesen.

«Viele sind bereits in Konkurs gegangen»

An den strengen Winter denkt das Ehepaar nur ungern zurück. Denn von Anfang November bis Anfang Mai durften die Buholzers ihr Haus nur mit einer Bestätigung der Regierung verlassen. Ab 18 Uhr gar nur, wenn ein dringender Grund vorlag. Für die Tourismusindustrie war das ein Debakel. Buholzers wissen: «Viele Tavernen und Hotels sind bereits in Konkurs gegangen.»

Jetzt kommt endlich wieder Schwung in die Sache. «Unser Gasthaus ist bis Ende Oktober ausgebucht», freut sich Beatrice Buholzer. «Wir mussten sogar zahlreiche Kunden vertrösten.» Doch die Angst vor einer neuen Corona-Welle bleibt im Hinterkopf: «Ein erneuter kompletter Lockdown wäre eine Katastrophe.»

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