Es waren Traumzeiten für Spekulanten und Krypto-Fans: Am 11. November 2021 kostete ein Bitcoin 69'000 Franken. Am Mittwoch ist das ein halbes Jahr her. Seither hat die Kryptowährung praktisch nur an Wert verloren. In der Nacht auf heute ist der Bitcoinkurs noch ein Stückchen weiter eingebrochen. Wie gewonnen, so zerronnen. Auf der Handelsplattform Bitfinex wurde in der Nacht auf Dienstag mit 29'833 Dollar der niedrigste Stand seit Juli 2021 markiert. Noch vor wenigen Tagen hatte ein Bitcoin über 10'000 Dollar mehr gekostet.
Auch Ethereum, die zweitwichtigste Kryptowährung am Markt, verliert gerade richtig an Wert. In den letzten vier Wochen ging es um 20 Prozent nach unten. Allein am Montag ging der Ether-Kurs 4,6 Prozent nach unten, wie das Onlinemagazin Cash schreibt.
Experte rechnet mit Bitcoin unter 30'000 Franken
Ether und Bitcoin sind nur die Spitze des Eisbergs, der in der aufkommenden Sommersonne zu schmelzen scheint. Hinter vielen Kryptos steht derzeit ein roter Pfeil, der nach unten zeigt. Am Kryptomarkt ist die Stimmung schlecht.
Als Hauptgrund für den Sinkflug auf dem Kryptomarkt gilt die Zinswende vieler Zentralbanken. Nicht nur in den USA stemmen sich die Notenbanker mit teils deutlichen Zinsanhebungen gegen die Inflation. Die steigenden Zinsen machen Anlagewerten zu schaffen, die wie Bitcoin keine regelmässigen Erträge abwerfen. Zusätzlich leiden die als besonders riskant geltenden Digitalwährungen unter dem ungewissen Fortgang des Ukraine-Kriegs.
Wer Anfang Jahr in Aktien investiert hätte, hätte im Schnitt «nur» 10 Prozent verloren. Bitcoin hingegen hat ganze 27 Prozent verloren! Und wenn es nach Krypto-Experten geht, wird sich der Abwärtstrend über die nächsten Tage fortsetzen. (gif/SDA)