Rabenschwarze Nacht für die zweitgrösste Kryptowährung der Welt: Der Ether-Kurs ist über Nacht abgeschmiert und hat 11 Prozent eingebüsst. Kurz vor Mitternacht gabs einen Ether für 3200 Dollar, jetzt kostet der Coin noch 2850 Dollar.
Auch der Bitcoin-Kurs hat eine schlechte Nacht hinter sich: Seit Mitternacht verlor die erste Digitalwährung der Welt über 8 Prozent. Am Freitagmorgen kostete der Bitcoin nur noch 54'000 Dollar – das ist der tiefste Stand seit Februar.
Die Gründe für die Krise
Die Kryptowährungen haben bereits in den letzten Wochen enorm eingebüsst. Allein der Bitcoin hat 25 Prozent in einem Monat verloren. Bemerkenswert: Gleichzeitig geht die Rekordjagd an den Börsen weiter. Sowohl der US-Leitindex Dow Jones als auch der Schweizer SMI legten im Juni leicht zu.
«Einer der grossen Gründe ist das Bitcoin-Halving im April, die Bitcoin-Miner kriegen seither nur noch die Hälfte», sagt Krypto-Experte Rino Borini zu Blick. «Das führt auch dazu, dass gewisse Miner nicht mehr rentabel arbeiten können. Einige mussten Teile ihrer Bitcoin-Bestände verkaufen, andere sind eingegangen oder mussten sich mit anderen zusammenlegen.»
Überangebot an Bitcoins
Andererseits gibt es eine grosse Sorge vor einem Überangebot. Die Regierung in Deutschland verkauft derzeit beschlagnahmte Bitcoins im Wert von 3 Milliarden Dollar. «Deutschland ist ein sogenannter Bitcoin-Wal, weil sie so viele Coins halten. Und wenn Wale sich bewegen, schlägt das eben hohe Wellen», erklärt Krypto-Experte Borini.
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Gleichzeitig hat der Insolvenzverwalter der 2014 gehackten japanischen Kryptobörse Mt.Gox verkündet, dass er 142'000 Bitcoins wieder gefunden habe. Diese werden nun den Eigentümern übergeben. Wert heute: 8,2 Milliarden Dollar. Es kommen also voraussichtlich ganz viele Bitcoins auf den Markt – das führt zu Unsicherheiten im ganzen Kryptomarkt. Und zu den aktuellen Kursverlusten.