Schock für alle Krypto-Fans und Besitzer von Bitcoin: Das Krypto-Geld schmiert weiter ab, schöne Vermögen schmelzen zusammen. Am Samstag fiel die wichtigste und bedeutendste Krypto-Währung Bitcoin unter die Marke von 20'000 Dollar und kostete zwischenzeitlich lediglich noch 18'789,91 Dollar. So tief notiert der Bitcoin seit über eineinhalb Jahren nicht mehr.
Am 1. Juni kostete der Bitcoin noch 31'825 Dollar.
Zur Erinnerung: 69'000 Dollar kostete ein Bitcoin noch vor rund sieben Monaten. Der Wertverlust seitdem: Mehr als zwei Drittel.
Der Bitcoin ist nunmehr schon seit zwölf Tagen in Folge im freien Fall. Auch das Digitalgeld Ether sinkt für kurze Zeit unter die Marke von 1000 Dollar – ebenfalls ein neuer Tiefstand.
Risikobereitschaft nimmt stark ab
Gründe für die Talfahrt am Krypto-Markt sind die geldpolitische Straffung der Nationalbanken und Ängste vor risikoreichen Anlagen, zu denen auch Bitcoin und Co. gehören. Hinzu kommen Berichte von US-Medien, dass der Krypto-Kreditgeber Celsius Digitalgeld-Transaktionen aufgrund «extremer Marktbedingungen» ausgesetzt hatte.
Der Wert aller rund 19'800 Digitalwährungen beläuft sich laut dem Portal Coinmarketcap gegenwärtig auf etwa 900 Milliarden Dollar. Vor gerade einmal einem halben Jahr lag die Marktkapitalisierung noch rund dreimal so hoch, bei fast drei Billionen Dollar.
Ein klares Zeichen, wie stark das Digitalgeld unter Druck steht. Diese grosse Frage kann allerdings noch nicht abschliessend beantwortet werden: Ist der Bitcoin-Boom damit vorbei?
Talfahrt geht wohl vorerst weiter
Kurzfristig auf jeden Fall. Wie nun bekannt wurde, erwägt der Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital einen Notverkauf oder zumindest einen Verkauf von Unternehmensteilen. Das berichtet das «Wall Street Journal».
«Viele Akteure am Kryptomarkt sind verunsichert», wird Fabian Schär, Professor für Finanzen an der Universität Basel, vom «Spiegel» zitiert. Er spricht von einer Kettenreaktion, die nun im Krypto-Markt in Gang sei. «Investoren, deren Finanzen in Schieflage geraten sind, stossen Assets ab, um Verluste zu decken. Das drückt die Kurse», erklärt Experte Schär.
Die Strukturen, die in solchen Situationen schützend eingreifen müssten, gibt es im Krypto-Markt oft nicht.