Tipps für Sparer und Anleger
So gehst du Betrügern nicht auf den Leim

Wer beim Anlegen keine böse Überraschung erleben will, sollte einige wichtige Grundregeln beachten. Angefangen mit der Wahl eines seriösen Anlageberaters.
Publiziert: 15.06.2022 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 17:31 Uhr
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Wer fürs Alter vorsorgen will, kommt derzeit kaum ums Investieren herum.
Foto: imago images/Gerhard Leber
Martin Schmidt

Wer Vermögen fürs Alter aufbauen will, kommt derzeit kaum daran vorbei, sein Geld zu investieren. Im aktuellen Zinsumfeld generieren die Ersparnisse auf dem Bankkonto in etwa gleich viel Zins wie daheim unter der Matratze – also keinen.

Doch als Kleinanleger ist Vorsicht geboten, ganz besonders bei dubiosen Telefonverkäufern.

Unverbindliche Beratungen

«Eine seriöse Bank oder ein seriöser Vermögensverwalter würde nie irgendwelche Leute willkürlich kontaktieren und am Telefon etwas verkaufen», betont Karl Flubacher (45), Anlageexperte beim VZ Vermögenszentrum. Seriöse Anbieter setzen auf unverbindliche Beratungsgespräche.

Eine beliebte Betrugsmasche sind auch Internet-Angebote, die mit besonders verlockenden Renditen werben. Ist das Geld einmal einbezahlt, wird die Rendite nicht ausbezahlt. Will der Kleinanleger dann das Geld zurück, folgt die grosse Ernüchterung: Das Geld ist weg.

Gut über Anbieter informieren

Verdächtige Anbieter müssen deswegen zwingend vorgängig überprüft werden. Besitzt der Anbieter eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma)? Ist dies nicht der Fall, sollten sich Anleger zusätzlich im Internet und in Foren informieren. Auch ein Blick ins Handelsregister hilft. Sind darin Auffälligkeiten wie häufige Änderungen des Firmennamens oder der Zeichnungsberechtigten zu sehen?

Bei besonders hohen Rendite-Aussichten bietet sich auch ein Vergleich der Produkte und Renditen mit anderen Anbietern an. Kleinanleger sollten sich auf keinen Fall von Telefonverkäufern unter Druck setzen oder sich von professionell scheinenden Dokumenten täuschen lassen.

Ist der finanzielle Schaden bereits entstanden, bleibt Betroffenen nur noch die Möglichkeit, das Geld auf zivilem oder strafrechtlichem Weg zurückzufordern. Und den Anbieter zu melden, damit womöglich andere Anleger vor dem gleichen Schicksal bewahrt werden können.

Breite Abstützung beim Anlegen

Doch auch sonst gibt es für Kleinanleger einiges zu beachten: Sie sollten nur Geld anlegen, das sie kurzfristig nicht benötigen. Ansonsten droht bei einer unerwarteten und hohen Rechnung ein böses Erwachen. Zudem sollten Anleger nur so viel Risiko eingehen, dass sie auch weiterhin gut schlafen können. Wer zu mehr Risiko bereit ist, investiert stärker in Aktien. Risikoscheuen Anlegern wird im Portfolio ein höherer Anteil an Obligationen empfohlen.

Kleinanleger sollten auch Klumpenrisiken vermeiden. «Wer nur in zwei oder drei Aktientitel investiert, ist bei unerwarteten Entwicklungen einem viel grösseren Risiko ausgesetzt», so Flubacher. Der Anlageexperte empfiehlt zur breiteren Absicherung Fonds, die sich aus einer Vielzahl von Aktientiteln zusammensetzen.

Bei Fonds rät Flubacher zudem zu passiv gemanagten. Bei aktiv gemanagten Fonds verkaufen und kaufen die Fondsmanager Aktientitel, damit eine möglichst hohe Rendite erzielt werden kann. Doch die Gebühren von aktiven Fonds sind erheblich höher. Deshalb ist die Rendite bei passiven Fonds unter der Strich in der Regel trotzdem besser.


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