Wohnen wird noch teurer! Nicht nur, weil die Energiepreise in den vergangenen Monaten aufgrund des Kriegs in der Ukraine gestiegen sind. Neben den Nebenkosten steigen auch die Mieten. Laut einer Auswertung der Immobilienplattform Immoscout24 und dem Immobilienberatungsunternehmen Iazi müssen sich Wohnungssuchende auf steigende Mieten für ihr neues Zuhause gefasst machen.
Demnach haben Vermieter die Preise im Mai nach Monaten ohne substanzielle Mieterhöhungen wieder angehoben. Im Schnitt hätten die Mieten im Vergleich zum Vormonat April schweizweit um 0,7 Prozent angezogen. Dieser Anstieg in einem Monat sei fast so hoch wie die gesamte Anpassung der Mieten über die vergangenen zwölf Monate hinweg.
Hier steigen die Mieten am stärksten
Die Mietentwicklung verlaufe aber je nach Region unterschiedlich. Mit dem stärksten Anstieg der Angebotsmieten müssen Wohnungssuchende in der Grossregion Zürich rechnen. Dort erhöhten sich die Mieten im Mai um 1,8 Prozent. Dahinter folgt die Zentralschweiz mit einem Plus von 1,2 Prozent.
Eine Erhöhung um weniger als 1 Prozent wurde in der Genferseeregion und in der Nordwestschweiz sowie im Mittelland und in der Ostschweiz festgestellt. Einzig im Tessin sind die Mieten im letzten Monat gesunden – um 0,8 Prozent.
Auch Wohneigentum wird teurer
Auch Wohneigentum ist im Mai teurer geworden, wie schon in den Monaten zuvor. Für Einfamilienhäuser wurden 1,0 Prozent höhere Werte verlangt als im Vormonat. Beim Stockwerkeigentum liegt das Preiswachstum bei 0,2 Prozent.
«Der zinsbedingte Anstieg der Finanzierungskosten scheint den Kaufinteressenten bisher also nicht viel auszumachen», so Martin Waeber (49), Immobilien-Chef bei der Immoscout24-Muttergesellschaft SMG Swiss Marketplace Group. «Zumindest
gehen die Verkäufer noch immer von einer steigenden Zahlungsbereitschaft aus», fügt er an.
Wie lange das noch so bleibt, ist fraglich. Vor dem Hintergrund steigender Hypothekarzinsen gehen viele Beobachter von einer baldigen Abkühlung aus. (SDA/dvo)