Der Krieg in der Ukraine. Die drohende Knappheit von Öl und Gas. Gewalt im Ölförderland Libyen. An der Energiefront braut sich etwas zusammen. Das sind keine guten Nachrichten für die Bewohnerinnen und Bewohner von Wohnungen, wie es bei der Grossbank Credit Suisse heisst.
Eine eben veröffentlichte Studie deren Immobilienabteilung kommt zum Schluss: Die steigenden Energiepreise treiben die Wohnnebenkosten massiv in die Höhe. «Vollumfänglich dürften die Preisanstiege wegen der Trägheit des Gaspreises erst mit Verzögerung bei den Schweizer Haushalten ankommen», heisst es.
Aber dann kommt es dick: Für Wohnungshaushalte, die mit fossilen Energieträgern beheizt werden, könne dies im laufenden Jahr einen Anstieg der Nebenkosten von 38 Prozent bedeuten. Rund 60 Prozent machen mit Öl oder Gas beheizte Wohnungen am Total noch immer aus.
Heizkosten schenken in diesem Jahr ein
Der CS-Bericht macht wenig Hoffnung, dass es am Ende doch nicht so schlimm kommt: Die Preise für Heizöl, Erdgas und Strom seien förmlich explodiert. Ende April 2022 lagen die Grosshandelspreise für Heizöl um 76 Prozent, für Erdgas um 354 Prozent und für Strom um 217 Prozent über dem Vorjahrespreis. Darum sei klar: «Für Mieterinnen und Mieter gibt es kein Entrinnen vor höheren Nebenkosten.»
Für ihre Analyse zog die CS eine durchschnittliche Wohnfläche von 99 Quadratmetern zur Berechnung der Heizenergie bei, Haushaltsgrösse: 2,2 Personen. Beispiele: Verbraucher in einer mit Ölheizung ausgestatteten Wohnung zahlen dieses Jahr rund 1934 Franken an Heizkosten, für Gas 1889 und damit rund 530 Franken mehr als im Vorjahr 2021.
Gut versorgt sind jene mit einer Wärmepumpenheizung: Gemäss Berechnungen der Immo-Ökonomen seien die Heizenergiekosten einer durchschnittlichen Wohnung lediglich um drei Prozent gestiegen. «Sie liegen damit nun gut 60 Prozent unter den Kosten fossiler Energieträger.»