Darum gehts
- Bernmobil baut 60 Billettautomaten ab. Andere Städte zögern noch
- Automaten werden abgebaut, wo durchschnittlich weniger als sieben Tickets täglich verkauft werden
- Bernmobil spart durch den Verzicht auf Modernisierung etwa 780'000 Franken ein
Fertig mit Billettautomaten! Und das an vielen Orten im ÖV-Netz in der Stadt Bern. Bernmobil, der öffentliche Verkehrsbetrieb der Stadt, plant laut Nau den Abbau von rund 60 Billettautomaten. Konkret werden 50 Automaten in der Stadt Bern, 9 in Köniz und 3 in Ostermundigen abmontiert. Der Grund: Bernmobil will Kosten sparen – und diese Automaten wurden offenbar zu wenig genutzt.
Laut Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer werden an den betroffenen Standorten durchschnittlich weniger als sieben Tickets pro Tag verkauft. «Die Kosten für die Erneuerung eines Automaten betragen rund 13'000 Franken», erklärt Meyer gegenüber Nau. Durch den Verzicht auf die Modernisierung dieser wenig genutzten Automaten spart Bernmobil insgesamt etwa 780'000 Franken ein.
Das Unternehmen stellt sich weiter auf den Standpunkt, dass der Kundennutzen nicht beeinträchtigt werde. In unmittelbarer Nähe jedes gestrichenen Automaten befände sich ein anderer.
In Luzern wurden 50 abgebaut
In anderen Schweizer Städten ist ein solcher Abbau derzeit kein Thema. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hält laut Bericht an seinen rund 1500 Automaten fest. Gleiches gilt für Basel, wo die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) laut eigenen Angaben keinen Rückgang bei der Nutzung der Automaten verzeichnen. In Luzern sind laut Nau in den letzten zehn Jahren knapp 50 Automaten abgebaut worden – weitere Streichungen sind aktuell nicht geplant.
Trotzdem: Die Entwicklungen in Bern folgen einem nationalen Trend. Auf dem ganzen Gebiet des Zürcher Verkehrsverbunds wurde der Ticketverkauf in den Regionalbussen im letzten Dezember 2024 abgeschafft. Die Nachfrage war stark rückläufig und die Verkaufsgeräte in den Bussen seien am Ende ihrer Lebensdauer angelangt, begründete der ZVV damals den Schritt gegenüber Blick.