Kosten, Fristen und Tipps
Wie viel Geld du für den Führerschein zur Seite legen musst

Die Kosten für das neue Fahrzeug sind das eine. Die benötigten Finanzen für den Fahrausweis sind das andere. Damit du überhaupt hinter das Steuer sitzen darfst, gilt es grundlegende Dinge zu beachten.
Publiziert: 09.03.2025 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2025 um 16:39 Uhr
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Das Lernfahrer-L gibts seit dem Jahr 2020 schon für 17-Jährige.
Foto: Thomas Meier

Auf einen Blick

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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Autofahren ist für Junge der Schlüssel zur Freiheit: Keine Eltern mehr, die dich überall hinbringen müssen. Schluss mit Busfahren und Tragen von Velohelmen. Dafür Roadtrips und Unabhängigkeit im neuen Fahrzeug!

Doch das hat seinen Preis. Um den Führerschein zu bekommen, braucht es ein gutes finanzielles Polster. Denn eine «seriöse Fahrausbildung» kostet laut Berechnungen des TCS Schweiz in den meisten Fällen zwischen 3000 und 5000 Franken. Die grosse Bandbreite ergibt sich aus kantonalen Gebührenunterschieden sowie aus der individuell unterschiedlichen Anzahl benötigter Fahrstunden.

Folgende Aufstellung zeigt, was es braucht, um zum Führerschein Kategorie B (Personenwagen) zu kommen – chronologisch von oben nach unten aufgereiht. Die angegebenen Preise stammen von kantonalen Strassenverkehrsämtern, vom Vergleichsdienst Comparis sowie von Angaben auf Anbieter-Websites (beim Sehtest und beim Nothelferkurs).

Zwingende Kosten (in Franken)

Nothelferkurs (6 Jahre gültig)80–200
Sehtest für Führerschein0–25
Gesuch Lernfahrausweis0–50
Wohnsitzbestätigung Einwohnerkontrolle (falls verlangt)10–35
Gebühr Theorieprüfung30–70
Lernfahrausweis40–90
Verkehrskundeunterricht (VKU, 8 Lektionen)180–280
Praktische Prüfung90–140
Führerschein auf Probe35–60
Weiterausbildungskurs (WAB, 1 Tag, innert 12 Monaten nach praktischer Prüfung zu absolvieren)350–450
Definitiver Führerschein15–50

Fakultative Kosten (in Franken)

Ausbildung für Theorieprüfung (App oder persönlich)0–100
Pro Fahrstunde (kann 45, 50 oder 60 Minuten sein)80–110
Einmalige Admin-/Versicherungsgebühr für Fahrstunden 100

Achtung: Fahrstunden-Nehmen ist nicht zwingend. «Die Schweiz kennt im Gegensatz zu ihren Nachbarländern kein Fahrausbildungs-Obligatorium», sagt Michael Gehrken (54), Präsident des Fahrlehrerverbands L-Drive zu Blick. Es reicht, wenn man die Prüfung erfolgreich absolviert. Man kann das Fahren auch privat erlernen – beispielsweise unter Aufsicht eines Elternteils.

Für eine seriöse und risikofreie Vorbereitung sind Fahrstunden allerdings empfohlen. Die Anzahl benötigter Fahrstunden hängt von vielen Faktoren ab. «Hierzu zählen das individuelle Fahrtalent der jeweiligen Fahrschüler und Fahrschülerinnen, aber auch psychologische Voraussetzungen – Angst, Selbstvertrauen, Motivation – und ob private Lernfahrten möglich sind», so Gehrken.

Der TCS bietet einen praktischen Online-Rechner, der Aufschluss über die effektiven Kosten je nach Kanton gibt.

Es geht auch günstig

Aus der Kostenübersicht geht hervor, dass es mit tiefen kantonalen Gebühren und wenig Bedarf für Fahrstunden theoretisch den «Brief» schon für 1000 Franken geben kann. Realistisch ist allerdings ein deutlich höherer Wert. Die Schweiz ist im europäischen Vergleich nicht unbedingt teurer beim Fahrausweis. «Berücksichtigt man das in vielen Bereichen höhere Preisniveau hierzulande, ist die Fahrausbildung in der Schweiz sicherlich nicht überteuert», so Gehrken. Er merkt an: Die Preise für Fahrstunden sind seit rund 30 Jahren praktisch unverändert.

Den Lernfahrausweis kann man ab dem 17. Geburtstag beantragen. Sobald erhalten, darf man auf die Strasse – mit dem blauen «Löli-L» sowie in Begleitung einer Person, die mindestens 23 Jahre alt ist und seit über drei Jahren den Führerschein besitzt. Anschliessend dauert die Lernphase mindestens ein Jahr, bevor man zur praktischen Prüfung zugelassen wird.

Im Jahr 2023 erlangten in der Schweiz laut der Vereinigung der Strassenverkehrsämter 83'728 Personen den Führerschein B (Auto), 15'578 den Führerschein A (Motorrad) und 6813 den Führerschein A1 (Kleinmotorrad).

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