Konsumentenschützer fordern
Krankenkassen, friert die Prämien ein!

Im kommenden Jahr droht den Grundversicherten in der Schweiz ein neuerlicher Prämienschock. Westschweizer Konsumentenschützer wollen sich nun dafür einsetzen, dass der Mittelstand und Personen mit Tieflöhnen von den Krankenkassen in Ruhe gelassen werden.
Publiziert: 23.08.2023 um 14:45 Uhr
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«Ist es weniger schlimm, wenn sich Einzelpersonen verschulden, als wenn es der Staat tut?», fragt Sophie Michaud Gigon, Generalsekretärin der FRC.
Foto: Keystone
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Die Fédération romande des consommateurs (FRC) prangert die politische Untätigkeit bei den Krankenkassenprämien an. Die Westschweizer Konsumentenschützer schlagen vor, die Prämien einzufrieren, wie die Zeitung «Le Temps» berichtet.

Das wäre ein Mittel, um die Versicherer und Akteure im Gesundheitswesen zu Massnahmen zu zwingen, argumentiert die FRC. Sie erinnerte daran, dass zum erwarteten Prämienanstieg von durchschnittlich 8 bis 10 Prozent im nächsten Jahr eine starke Inflation der Lebensmittel-, Energie-, Miet- und Transportpreise hinzukommt.

Die Konsumentenschützer: «Dieser explosive Kontext stellt unmissverständlich eine Bedrohung für einen immer grösseren Teil der Bevölkerung dar.» Die vergangene Legislaturperiode betrachtet die FRC als eine «Reihe von verpassten Gelegenheiten».

Öfters die Kasse wechseln ist Bares wert

Laut FRC kann ein grosser Teil der Versicherten die steigenden Gesundheitskosten nicht mehr tragen: Von den 3 Millionen Franken Betreibungen im Jahr 2019 betreffen zwischen 700'000 und 1 Million Franken die Krankenversicherung. «Ist es weniger schlimm, wenn sich Einzelpersonen verschulden, als wenn es der Staat tut?», fragt Sophie Michaud Gigon, Generalsekretärin der FRC.

Das Einfrieren der Prämien würde zunächst einmal verhindern, dass die Prämien noch weiter steigen. Wann die Prämien dann wieder «enteist» werden könnten, bleibt im Artikel ungenannt.

Der Vergleichsdienst Comparis rechnete jüngst vor, wie gross das Sparpotenzial bei den Prämien wäre, wenn man die Grundversicherung öfters wechseln würde. Mit einem Krankenkassenwechsel per Januar 2013 hätten Versicherte bis heute bis zu 40'000 Franken sparen können.

Am grössten ist das Sparpotenzial in Genf. Ohne weitere Wechsel hätten 39 809 Franken gespart werden können. Auch in Lausanne (39'787 Fr.), Zürich (36'560) und Basel-Stadt (36'559) ist das Sparpotenzial riesig.


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