Vor knapp sieben Wochen angekündigt, ist es jetzt in Stein gemeisselt. Die Post schliesst die Zustellung der Direct Mail Company (DMC) per 1. Juni 2024. Damit gehen fast 4000 Arbeitsplätze verloren. Das Konsultationsverfahren brachte keine Anschlusslösung. «Kein einziger Job konnte gerettet werden», heisst es beim Personalverband Transfair.
Ein Grossteil der betroffenen Angestellten arbeitet in einem Teilzeitpensum. Viele davon brauchen den Zustupf, um über die Runden zu kommen. Noch Anfang November machte Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat (53) Hoffnung. Damals betonte er, dass wenigstens für die 72 DMC-Festangestellten eine Lösung gefunden werde. Jetzt ist aber klar, dass auch für das Personal mit höherem Pensum kein Platz im Postkonzern vorhanden ist, so die Gewerkschaften. Die Post sucht laut eigenen Angaben Lösungen für die Vollzeitangestellten, heisst es beim gelben Riesen lediglich.
Grosses Bedauern bei den Sozialpartnern
Die Sozialpartner zeigen sich enttäuscht. «Auch wenn es keine riesige Überraschung ist, bestand dennoch Hoffnung, dass man einige der fast 4000 Arbeitsplätze hätte erhalten können», so Transfair. Auch die Gewerkschaft Syndicom ist enttäuscht, dass für die Betroffenen keine Anschlusslösung gefunden werden konnte.
Der nächste Schritt ist nun die Verhandlung des Sozialplans Anfang 2024. Dieser müsse den unterschiedlichen Lebenssituationen und Schicksalsschlägen der Betroffenen gerecht werden, heisst es bei den Personalvertretern.
Die Schliessung des Vertriebs bei DMC bedeutet für viele Personen, den Verlust einer lebenswichtigen finanziellen Grundlage. Diego Frieden (39) von Transfair: «Primär geht es jetzt um die Gewährung von Entschädigungen sowie um Aus- und Weiterbildungsmassnahmen, damit das Personal beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat.»
Die Post hatte am 25. Oktober des laufenden Jahres informiert, die Zustellorganisation innerhalb seiner Tochterfirma schliessen zu wollen. Für die Betroffenen hat sich nun kurz vor Weihnachten die Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung innerhalb des Konzerns zerschlagen.