Der Konzern Meta Platforms, zu dem auch Facebook gehört, denkt über eine Twitter-Alternative nach. «Wir erwägen ein eigenständiges dezentrales Online-Netzwerk für Text-Updates», teilte ein Meta-Sprecher unter anderem der Website «The Register» mit und bestätigte damit Medienberichte.
Und das, nachdem Elon Musk (51) Twitter letztes Jahr für 44 Milliarden Dollar Twitter übernommen hat. Seither geht die Social-Media-Plattform durch eine turbulente Zeit. Der Tech-Milliardär beklagte einen Einbruch der Werbeeinnahmen und entliess inzwischen mehr als die Hälfte der einst rund 7000 Beschäftigten.
Musk liess kontroverse Nutzer vor allem aus dem rechten politischen Spektrum wie Ex-Präsident Donald Trump und dessen Weggefährten auf die Plattform zurückkehren. In den vergangenen Wochen gab es mehrere Störungen auf der Plattform, die laut Medienberichten auch von den Stellenstreichungen begünstigt worden sein könnten. Nun will Musk seine Angestellten mit bezahlbaren Wohnungen bei Laune halten – und baut dafür gleich mal eine ganze Stadt.
Alternative ähnlich wie Mastodon
Meta glaube, dass es Chancen für einen Ort gebe, an dem unter anderem Personen des öffentlichen Lebens «Updates über ihre Interessen teilen können», hiess es in der Stellungnahme in der Nacht zum Samstag.
Als dezentral aufgebauter Dienst – eine Art Netzwerk aus kleineren Netzwerken – würde ein Meta-Angebot der bereits existierenden Twitter-Alternative Mastodon ähnlich sein. Die indische Website «Moneycontrol», die am Freitag als erste über das Projekt berichtet hatte, schrieb auch, dass die Meta-App mit Mastodon und anderen Angeboten kompatibel sein könnte.
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Meta hat wohl bessere Chancen
Auch Twitters Mitgründer und langjähriger Chef Jack Dorsey (46) arbeitet an einem ähnlichen dezentralen Dienst mit dem Namen Bluesky. Dieser kann bisher nur von ausgewählten Nutzern getestet werden.
Meta mit mehreren Milliarden Nutzern auf seinen Apps könnte aber eine bessere Position für eine Twitter-Alternative haben als beispielsweise Dorsey. Neben Facebook zählen auch Instagram und Whatsapp zum Konzern. (SDA/kae)