Anleger reagieren enttäuscht
Elon Musk will Preise für Teslas halbieren

Elon Musk sagt der Elektroauto-Industrie den Preiskampf an. Mit seinem Masterplan 3 will er die Kosten für die künftige Fahrzeuggeneration drastisch senken.
Publiziert: 02.03.2023 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2023 um 10:21 Uhr
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Am Mittwoch fand der Investor Day von Tesla statt.
Foto: Getty Images

Tesla-Chef Elon Musk (51) nutzt den Investorentag des Unternehmens oft als Bühne für grosse Produktankündigungen. In diesem Jahr stellte er zwar eine goldene Zukunft für die Elektromobilität in Aussicht. Konkrete Umsetzungspläne bekamen die Investoren aber nicht zu hören.

Insbesondere hat Musk deutlich günstigere Elektroautos in Aussicht gestellt. Auf dem jährlichen Investor Day in Austin, Texas (USA) stellte der Tesla-Chef seinen Masterplan 3 vor. Gemäss dem sei es möglich, die Kosten für künftige Fahrzeuggenerationen um die Hälfte zu senken. Konkrete Umsetzungspläne stellte er aber nicht vor. Bereits Anfang Jahr hat Musk die Preise auf Teslas massiv gesenkt – je nach Modell um bis zu 10'000 Franken.

Erwartungen der Anleger verfehlt

Der Markt reagierte enttäuscht auf die vagen Ankündigungen. Die Tesla-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um mehr als 5 Prozent. Die Tesla-Aktien hatten sich allerdings die Wochen zuvor von den Rückgängen im Jahr 2022 erholt und waren im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 60 Prozent gestiegen.

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Beobachter hatten eigentlich mit der Ankündigung eines kleineren und erschwinglicheren E-Fahrzeugs von Tesla gerechnet. Darauf hofften sie aber vergeblich.

Im Webcast sprachen Musk und weitere Tesla-Führungskräfte ausführlich über den weltweiten Einsatz nachhaltiger Energien. Musk kündigte an, dass Tesla über die Elektromobilität hinaus eine aktive Rolle bei der «Wiederbelebung des Stromnetzes mit erneuerbaren Brennstoffen» spielen werde. Der Konzern bietet nicht nur Elektrofahrzeuge an, sondern ist insbesondere in den USA auch als Anbieter von Energiespeichersystemen für private Haushalte aktiv.

Jedes Jahr mehr Teslas

Das Unternehmen meldete für 2022 Auslieferungen von rund 1,3 Millionen Fahrzeugen. Tesla hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 rund 20 Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr zu produzieren, wie Musk erneut bekräftigte. Teslas Finanzchef Zach Kirkhorn (39) schätzte, dass das Unternehmen sechsmal mehr investieren müsste als bisher, um dieses langfristige Ziel zu erreichen. Die Kosten dafür könnten sich auf 175 Milliarden Dollar belaufen, sagte er.

Bei der in Aussicht gestellten Kapazitätserweiterung steht die Frage im Raum, ob Tesla dafür nicht seine Modellpalette erweitern müsste. Der Autohersteller bietet bislang nur Modelle an, die am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind. Das Pickup-Modell Tesla Cybertruck wurde bereits 2019 angekündigt, wird aber bislang nicht in Serie produziert. Die Tesla-Manager versprachen, dass der Cybertruck noch in diesem Jahr in grösseren Stückzahlen auf den Markt kommen soll.

Produktion wird effizienter

Nach Angaben von Tom Zhu, im Konzern für die weltweite Produktion verantwortlich, hat Tesla bis zu diesem Tag insgesamt vier Millionen Autos produziert. «Wir haben zwölf Jahre gebraucht, um die erste Million zu bauen, und etwa 18 Monate für die zweite Million. Bei der dritten Million waren es elf Monate. Für die vierte Million haben wir dann weniger als sieben Monate gebraucht», sagte Zhu. Dabei verwies er auf die verbesserte betriebliche Effizienz des Unternehmens.

Tesla verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von knapp zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr. Im Vergleich zu klassischen Automobilkonzernen ist das aber vergleichsweise wenig. So kam Volkswagen in seinem besten Jahr auf knapp elf Millionen produzierte Fahrzeuge und verfügt über mehr als 100 Fabriken. (SDA/kae)

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