Schon wieder stehen «Mohrenköpfe» in den Schlagzeilen. Erst vor Kurzen löste der umstrittene Schoko-Schaumkuss eine Debatte in der Schweiz aus. Eine Twitter-Nutzerin prangerte öffentlich den rassistischen Namen an. Sie forderte die Detailhändler auf, den «Mohrenkopf» aus dem Sortiment zu nehmen. Migros und Volg reagierten auf den Aufruf und schmissen die Dubler-Schaumküsse aus dem Regal.
Drei Monate später der nächste Hammer. Das Unternehmen Richterich aus Laufen BL fügt sich dem öffentlichen Druck. Das Unternehmen verzichtet auf die Bezeichnung «Mohrenkopf» auf der Folie. Aber: Im Laden, im Onlineshop und intern bleibt der Name vorerst. «Wir diskutieren das Thema weiterhin intern», sagt Richterich Sprecherin, Cécile Grüninger, gegenüber BLICK.
Dubler kann nur schmunzeln
Darüber kann Mohrenkopf-König Robert Dubler (72) nur schmunzeln. «Richterich ist klein», sagt er zu BLICK. «Ich habe das Glück, dass ich es mir leisten kann, unabhängig zu sein und zu meinen Überzeugungen zu stehen.»
Dubler führt die Firma in zweiter Generation. «Solange ich lebe, bleibt der Name», sagte er bereits im Juni gegenüber BLICK, als der Skandal hohe Wellen schlug. Der Richterich-Mohrenkopf aus Laufen sieht dem Dubler-Schaumkuss aus Waltenschwil AG sehr ähnlich. Auch er ist in eine goldene Verpackung gehüllt.
Richterich-Schaumküsse wieder im Manor
Auf den Schaumküssen des Traditionsunternehmens Richterich wird ab jetzt nur noch der Name des Familienunternehmens stehen. Aber dass die Firma diesen Entscheid aus finanziellen oder ethischen Gründen gefällt hat, sei nicht richtig. «Wir sind zwar kleiner als Dubler, aber unser Bestellvolumen ist weiterhin stabil und kräftig», sagt Grüninger.
«Es handelt sich um einen pragmatischen Entscheid, das Wort ‹Mohrenkopf› nicht mehr auf die Goldfolie zu drucken», sagt Richterich-Sprecherin Cécile Grüninger. «Wir entsprechen damit einfach dem Wunsch einiger Kundinnen und Kunden», sagt sie.