So wirbt Jennifer Aniston für Vital Proteins
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Kollagen-Beautyprodukt in der Kritik
Jennifer Aniston und Nestlé schuld an Amazonas-Abholzung?

Kollagen gilt als das Beauty-Produkt schlechthin. Es wird aus Tierhaut hergestellt und trägt somit Mitschuld an der Waldrodung im Amazonas. Auch Nestlé hat die Finger im Spiel. Der Lebensmittelmulti gelobt Besserung.
Publiziert: 10.04.2023 um 01:35 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2023 um 21:53 Uhr
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Jennifer Aniston macht auf Instagram Werbung für Kollagenpulver.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Verfolgt man Jennifer Anistons (54) Instagram-Profil, sieht man, wie sich die US-Schauspielerin immer wieder Pülverchen in den Kaffee mischt.

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Dabei handelt es sich um Kollagen von der Firma Vital Proteins. Das gibt es unter anderem für den Kaffee oder auch als schokoladige Variante für den Smoothie.

Kollagen gilt als das Beauty-Produkt schlechthin. Es ist auch als Kapsel oder Serum erhältlich. Die Versprechungen sind immer dieselben: straffe Haut, glänzende Haare, starke Nägel, Gelenke und Knochen. Denn Kollagen ist das wichtigste Protein im menschlichen Körper. Je älter man ist, desto weniger Kollagen hat man.

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Mittlerweile ist Aniston «Chief Creative Director» von Vital Proteins. In Deutschland wirbt die Sängerin Vanessa Mai (30) für die Produkte.

Kollagen ist nichts für Veganer

Vital Proteins ist im Besitz des Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestlé. Kollagen wird aus Fisch-, Schweine- oder Rinderhaut hergestellt. Rinderhaut ist besonders beliebt.

Der Organisation «The Bureau of Investigative Journalism» (TBIJ) ist es nun erstmals gelungen, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Kollagen von Vital Proteins und der Abholzung der Regenwälder im Amazonas herzustellen. Die britische Zeitung «The Guardian», das britische Netzwerk ITV sowie die brasilianische Plattform «O Joio e O Trigo» waren an der Recherche beteiligt.

Das Problem: Die Rinderindustrie ist in Brasilien für 80 Prozent der Waldverluste im Amazonas verantwortlich. Das Land wird oft illegal abgeholzt, der Boden indigener Völker enteignet.

Dabei geht es vor allem um die Fleischgewinnung. Eines der «wertvollsten» Nebenerzeugnisse ist jedoch die Rinderhaut, aus der neben Leder eben auch Kollagen hergestellt werden kann. Über mehrere Umwege gelangt die Rinderhaut aus Brasilien folglich in Jennifer Anistons Kaffee.

Auf der Webseite wirbt Vital Proteins unter anderem mit Begriffen wie «höchste Qualität» und «Transparenz». Nachhaltig ist Kollagen aber jedenfalls nicht.

Nicht im Schweizer Detailhandel erhältlich

Zu kaufen gibt es Vital Proteins in der Schweiz im Detailhandel nicht. Hierzulande kann man die Produkte online bestellen. Es gibt die Produkte auch online auf Amazon, die Pulver werden aber nicht in die Schweiz geliefert. In den USA kann man Vital Proteins unter anderem im Supermarkt Walmart kaufen.

Immerhin: Nestlé reagiert auf die Enthüllungen. Auf Anfrage sagt der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern mit Sitz in Vevey VD, dass Vital Proteins daran arbeite, dass die Produkte bis 2025 ohne Abholzung produziert werden. «Die erhobenen Vorwürfe entsprechen nicht unserem Standard für verantwortungsvolle Beschaffung», sagt ein Sprecher zu Blick. Vital Proteins habe sich mit seinen Lieferanten in Verbindung gesetzt, um diese Thematik zu untersuchen und gegenüber Nestlé bestätigt, dass solches Kollagen nicht mehr in die Lieferkette gelangen werde.

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