Klingelnde Pandemie-Kassen
Volg-Konzern Fenaco mit Rekordgewinn im Coronajahr

Der Agrarkonzern Fenaco hat 2020 einen rekordhohen Gewinn gemacht. Grund dafür sind auch die Hamsterkäufe der Bevölkerung während der Corona-Pandemie.
Publiziert: 18.05.2021 um 10:54 Uhr
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Volg: Gewinnt in der Pandemie Umsatz.
Foto: Keystone

Volg, Landi, Ramseier, Agrola: Der Fenaco-Konzern kontrolliert weite Teile der Schweizer Landwirtschaft. Und die Agrargenossenschaft hat Grund zur Freude: 2020 war das beste Jahr in der Geschichte. Unterm Strich bleibt eine dreistellige Millionensumme in der Kasse.

Der Nettoerlös blieb mit 6,98 Milliarden Franken praktisch auf dem Niveau des Vorjahres (7 Mrd.), wie Fenaco am Dienstag mitteilte. Dabei sei das Unternehmen aus eigener Kraft um 2,4 Prozent gewachsen, und Zukäufe hätten 0,5 Prozent zum Wachstum beigetragen. Gleichzeitig drückten aber Preiseffekte den Nettoerlös, was insgesamt zu einem Rückgang um 0,3 Prozent führte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) nahm um 37,6 Prozent auf 166,4 Millionen Franken zu und unter dem Strich resultierte ein Unternehmensergebnis von 135,5 Millionen, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 23,1 Prozent entspricht. Das sei in erster Linie den besonderen Marktbedingungen im Detailhandel wegen der Corona-Pandemie zu verdanken, heisst es.

Volg schiesst den Vogel ab

So ist denn auch die Sparte Detailhandel, wozu etwa die Volg- und Landi-Geschäfte gehören, die grösste Gewinnerin unter den vier Geschäftsfeldern (Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie) von Fenaco. Die Schweizerinnen und Schweizer hätten öfter bei Volg und Landi eingekauft, weil sie im eigenen Land Ferien machten und von zu Hause aus arbeiteten.

So hat etwa die Volg-Gruppe bereits im Januar gemeldet, dass sie im Pandemiejahr um 16 Prozent gewachsen sei. Und auch in den Landi-Läden wurde der Umsatz laut einer früheren Meldung um 5,5 Prozent gesteigert.

Auf der anderen Seite des Spektrums befindet sich die Lebensmittelindustrie. Sie hat laut der Mitteilung einen massiven Ergebnisrückgang verzeichnet. Das liegt einerseits daran, dass die Gastronomielokale lange Zeit geschlossen waren, andererseits aber auch am Überangebot beim Wein, wie es heisst. Den Nettoerlös konnte die Sparte dennoch knapp halten, wie es heisst.

Spassbremse Agrola

Negativ entwickelte sich der Nettoerlös dafür im Geschäftsfeld Energie, zu dem etwa die Agrola-Tankstellen gehören: Das hat damit zu tun, dass die Leute viel weniger Auto gefahren sind, weil sie zu Hause blieben. Und auch der massive Preiseinbruch im Bereich Treib- und Brennstoffe habe sich hier manifestiert.

Für das aktuelle Jahr rechnet die Genossenschaft damit, dass sich die Corona-Pandemie erneut auf den Geschäftsgang auswirken dürfte, jedoch nicht mehr gleich stark wie 2020. Insgesamt rechnet Fenaco mit einem höheren Nettoerlös, während das Betriebs- und Unternehmensergebnis unter Vorjahr liegen dürften. (SDA/ise)


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