Bei Verstoss wird es teuer
An diesen Ferienstränden herrscht bereits Rauchverbot

Rauchern soll der Spass am Glimmstängel offenbar so richtig verdorben werden: Die Qualmverbote greifen nun auch im Freien um sich. Reihenweise Badestrände sagen Rauch und Zigarettenstummeln den Kampf an.
Publiziert: 13.07.2023 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2023 um 13:18 Uhr
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Gemütlich am Strand qualmen war einmal.
Foto: Getty Images
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Raucherinnen und Rauchern ergeht es mittlerweile wie den Koalas: Ihre Lebensräume schrumpfen immer mehr zusammen. Dabei hatte der Glimmstängel dank gewaltiger Werbemaschinerie lange Zeit für Coolness und Freiheit gestanden. Heute repräsentiert er Beharrlichkeit und Leidensbereitschaft. An den SBB-Bahnhöfen müssen Nikotinabhängige weit bis in die Raucherzonen laufen und an vielen Flughäfen drängen sie sich in kleinen Glasboxen aneinander. So richtig entspannt lässt sich die der Glimmstängel fast nur noch draussen geniessen – beispielsweise am Strand.

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Doch auch in diesen letzten Refugien haben Raucher immer öfter ausgequalmt. Viele bekannte Tourismusregionen führen an ihren Stränden Rauchverbote ein. Die Begründung ist überall dieselbe: Die Vermeidung von Tonnen an giftigen Zigarettenstummeln, die der Umwelt und dem Badeambiente schaden. Und der Schutz der Nichtraucher, die nicht passiv mitqualmen sollen. Blick liefert eine Übersicht.

Italien: Wer Schwangere vollqualmt, zahlt doppelt

Am beliebten Badestrand in Bibione ist Rauchen verboten. Die Tourismusregion war in Italien die erste und hat bereits vor zehn Jahren erste rauchfreie Strandzonen getestet. Heute dürfen sich Raucher am neun Kilometer langen Strand in kleinen, mit Seilen abgetrennten Bereichen eine Zigarette anzünden. Wer gegen das Verbot verstösst, riskiert eine Busse von 50 Euro.

Die Bussen an den italienischen Stränden variieren von 27.50 Euro bis 275 Euro – ausser man raucht im Beisein einer schwangeren Frau oder von Minderjährigen. Dann zahlt man das Doppelte, also zwischen 55 und 550 Euro. Seit diesem Sommer ist auch an den 800 Küstenkilometer in Apulien Rauchen verboten. Selbiges gilt auch für Strände in Venetien, Latium, auf Sizilien oder Sardinien. Im italienischen Recht gibt es anhin keine Regelung für E-Zigaretten. Wer am Strand dampfen will, sollte aber besser beim Strandbetreiber nachfragen.

Spanien: Bussen bis zu 1800 Euro für Stummelwerfer

Auch an den spanischen Sandstränden wachsen derzeit die Rauchverbote wie Sonnenschirme aus dem Boden. Nachdem der erste Strand in Spanien 2006 für rauchfrei erklärt wurde, gilt das Glimmstängelverbot inzwischen an rund 550 Badestränden. Barcelona hat das Verbot im letzten Sommer auf alle Strände ausgeweitet. Bei einem Verstoss droht eine Busse von 30 Euro.

Weitere Verbote gibt es beispielsweise an Stränden in Valencia, Galicien, Gibraltar, Andalusien, auf den Kanaren sowie auf den drei balearischen Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza. An den Stränden in Mogán auf Gran Canaria winkt fürs Rauchen ein Bussgeld von 400 Euro. Wer den Stummel anschliessend ins Meer wirft, zahlt gar bis zu 1800 Euro. An vielen Orten wird das Dampfen von E-Zigaretten genauso wie das herkömmliche Rauchen behandelt.

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Das gilt in Frankreich, Griechenland und Portugal

Nizza hat mit einem Rauchverbot bereits 2012 vorgelegt. Inzwischen haben Monaco, Marseille und viele andere Mittelmeerstädte an ihren Liegestränden nachgezogen. An der Atlantikküste hissen ebenso immer mehr Strände eine Nichtraucherfahne. Korsika setzt auf Nichtraucherbereiche. Das Verbot gilt in Frankreich oft auch für E-Zigaretten.

Griechenlands Tourismusregionen sind noch deutlich kulanter mit Rauchern. Seit 2020 nehmen die Verbote an Stränden aber auch hier zu. In Portugal tritt im Oktober ein neues Rauchgesetz in Kraft: Danach müssen Badegäste am Strand nach Verbotsschildern Ausschau halten. Danach können die Gemeinden oder Strandbetreiber Rauchverbote umsetzen – und auch Raucherzonen einführen.

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