«70 Prozent Rabatt» und «Totalliquidation» prangt in grossen Lettern am Schaufenster der Esprit-Filiale im Einkaufszentrum Archhöfe in Winterthur. Hier muss alles weg – genau wie in den anderen Filialen von Esprit in der Schweiz.
Im März hatte der Modehändler aufgrund einer Insolvenz alle 45 Filialen in der Schweiz wie auch in anderen Ländern geschlossen. Inzwischen ist klar: Es gibt keinen Käufer.
Deshalb sind die Läden kurzfristig wieder offen – laut den CH-Media-Zeitungen bis zum 12. August – und versuchen aus den Lagerbeständen noch etwas Geld zu machen. Auch die Kleiderbügel und das Ladenmobiliar werden verkauft.
Was passiert mit den Filialen?
Die Waadtländer Firma Geena, die den Ausverkauf abwickelt, setzt nicht nur auf die Liquidationsverkäufe. Für die Immobilieneigentümer werden auch neue Mieter für die Esprit-Ladenflächen gesucht.
In Basel beispielsweise wird an der Einkaufsmeile Freie Strasse die bisherige Esprit-Filiale bald von Möbel Pfister genutzt. In Aarau, Chavannes-des-Bois VD und Uster ZH soll die Modemarke Only an die Stelle von Esprit treten. In Spreitenbach AG und Emmen LU übernimmt Inditex – zu welchen Marken wie Zara, Bershka oder Pull & Bear gehören – die Filialflächen. Und in Vevey VD übernehme die Jeansmarke Levi's. Weitere Verträge seien in Verhandlung.
Was geht es weiter mit der Marke Esprit?
Esprit wollte künftig als Marke noch in Franchise- und Multimarkengeschäften vertreten sein. Doch inzwischen hat die Strategie geändert. Demnach wird die Kleiderproduktion komplett eingestellt. Die Eigentümerin aus Hongkong wird noch versuchen, mit den Namensrechten etwas Geld zu machen. Damit ist ein Comeback der Marke unter neuer Eigentümerschaft nicht ausgeschlossen.
Allerdings ist das Umfeld in der Modebranche derzeit rau. Die schlechte Saison, die zu Rabattschlachten hüben wie drüben führte, hilft auch nicht. Obwohl die Marke Esprit eigentlich unbeschädigt ist, dürfte ein Comeback vorerst schwierig sein. Deshalb auch die düstere Vorhersage einen Branchenexperten: Die Marke Esprit werde wohl nächstes Jahr aus dem Markt verschwinden.