Das ewige Rätselraten an der Sicherheitskontrolle des Flughafens. Welche Spur ist die schnellste? Du suchst dir eine kurze Schlange aus, doch ausgerechnet die beiden Leute, die vor dir stehen, brauchen fünf Minuten, um den Laptop aus den Tiefen ihres Rucksacks zu kramen und alle Döschen mit Flüssigkeiten unter 100 Milliliter zusammenzusammeln. Mancherorts im Ausland ist bereits Schluss mit den müssigen Kontrollen, dank moderner Technologie.
Neue Computertomografie-Scanner (CT) erlauben es, ein dreidimensionales Bild des Reisegepäcks zu machen. Die Sicherheitsangestellten können die Taschen schichtweise durchleuchten und damit gar auf Sprengstoff stossen. Für die Passagiere bedeutet das Zeiteinsparungen, Flüssigkeit und Elektronik dürfen fortan im Koffer bleiben. Weil die Bilder nun genauer sind, gibt es weniger Nachkontrollen.
In Genf bereits im Einsatz
Vorreiter dieser Technologie in Europa war der Flughafen Genf. Seit 2018 sind zwei 3D-Scanner im Betrieb. Der Mediensprecher zeigt sich gegenüber Blick zufrieden mit den Maschinen: «Die 3D-Scanner beschleunigen den Vorgang sehr, da nichts mehr aus dem Gepäck genommen werden muss.» Der Flughafen wird nächstes Jahr einen dritten Scanner installieren, der als Priorität-Linie fungieren soll. Alle anderen Passagiere müssen weiterhin die herkömmlichen Linien benützen. «Aus architektonischen Gründen, können wir nicht mehr Sicherheitslinien mit der neuen Technologie ausstatten», begründet der Sprecher. Im Zuge der Renovation des Terminals sollen bis 2032 überall Superscanner stehen.
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Auch am Flughafen Zürich wird experimentiert. «Aktuell läuft die Ausschreibung für die Testgeräte», bestätigt die Mediensprecherin des Flughafens. Nächstes Jahr sollen die ersten Testgeräte in Betrieb sein. Wie teuer das Projekt wird, hänge vom «effektiv beschafften Material ab». Blick weiss, die neuen Geräte kosten das Zehnfache eines herkömmlichen Röntgengeräts. Hinzu kommen automatisierte Gepäckbänder. Das Projekt kann also schnell mehrere Millionen teuer werden.
Grösser und schwerer als herkömmliche Geräte
Ebenfalls interessiert ist der EuroAirport in der Nähe von Basel. Der Flughafen hat bereits eine Studie zur Technologie in Auftrag gegeben, weiss Blick. «Ziel ist es, Erfahrungen mit der Integration und den damit verbundenen Änderungen im gesamten Kontrollprozess zu sammeln», bestätigt eine Sprecherin.
Ein fixer Zeitplan zur Einführung der Geräte besteht allerdings noch nicht, weil eine Installation mehrere Probleme mit sich bringt. Die neuen Scanner sind bedeutend grösser und schwerer als herkömmliche Screening-Geräte. Ausserdem müssen die Gepäckbänder vor und nach der Maschine ausgetauscht werden. «Aus diesen Gründen ist es unmöglich, die heutigen Geräte einfach zu ersetzen», so die Sprecherin weiter.
Auch im Ausland kommen die CT-Scanner zum Zuge. An Flughäfen in Deutschland, den USA, Grossbritannien, den Niederlanden, Irland oder Spanien sind die Scanner schon im Einsatz oder in Planung.