Der Traum vom Eigenheim ist für die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer zum Wunschtraum geworden. Zu knapp ist das Land, zu gross ist die Nachfrage. Wie ausgetrocknet der Schweizer Eigenheimmarkt ist, zeigen aktuelle Zahlen des Immobilien-Beratungsinstituts (Iazi).
In der Stadt Zürich beispielsweise wurden von den rund 9000 Einfamilienhäusern im ersten Semester 2021 gerade mal 34 ausgeschrieben. Das ergibt eine Angebotsquote von 0,4 Prozent. Klar, dass das die Nachfrage bei weitem nicht stillt.
Während die Immo-Preise steigen ...
In dicht besiedelten Gebieten steigen die Preise deswegen aktuell in ungeahnte Höhen. Oder, wie Iazi-Chef Donato Scognamiglio (51) es formuliert: «Dort, wo die Bevölkerung wächst, steigen auch die Preise.»
Schweizweit wurden Einfamilienhäuser in den letzten zwölf Monaten um 5,8 Prozent teurer. «In einigen Gemeinden stiegen die Preise gar um über 10 Prozent», sagt Scognamiglio.
... bleiben die Kosten tief
«Eine gesunde Entwicklung ist das nicht», so der Immo-Experte. Dass es trotz dieser überhöhten Preise noch immer einen Run auf Eigenheime gibt, ist nicht zuletzt den rekordtiefen Zinsen zu verdanken. Dank ihnen sind die Kosten für eine Hypothek derzeit so tief, dass sich ein Kauf lohnt.
Mehr zum Immo-Markt
Iazi hat die monatlichen Kosten eines Hauseigentümers mit einer Monatsmiete in derselben Region verglichen. Das Resultat: Sind die Hürden zum Kauf des Eigenheims erstmals überwunden, können Eigentümer jeden Monat Hunderte Franken sparen.
Mieten kommt teurer zu stehen
Beim Eigenheim werden die Kosten für eine zehnjährige Festhypothek (Zinssatz 1,3 Prozent) mit 20 Prozent Eigenkapital sowie die Ausgaben für Unterhalt und die Versteuerung des Eigenmietwerts berücksichtigt.
Ein Eigenheimbesitzer in Zürich bezahlt für 4,5 Zimmer und 115 Quadratmeter Wohnfläche aktuell rund 1,75 Millionen Franken. Die Kosten für Hypothek, Unterhalt und Steuern belaufen sich auf monatlich 2165 Franken. Mieter bezahlen für 4,5 Zimmer und eine vergleichbare Fläche in Zürich derzeit 2945 Franken. Der Eigenheimbesitzer spart somit 780 Franken – und das jeden Monat!
Hauseigentümer sparen überall
Dass Eigentümer im Vergleich zu Mietern jeden Monat Geld sparen, gilt für die ganze Schweiz. Dieselbe Berechnung ergibt für Hausbesitzer in den Städten Winterthur und Aarau monatlich ein Ersparnis von über 600 Franken.
In Solothurn und Genf sind es etwas weniger als 700 Franken. In Bern sind es über 700 Franken. Und in Basel etwas weniger als 600 Franken. In St. Gallen sparen Eigentümer mit rund 550 Franken pro Monat vergleichsweise wenig. In Chur GR sind es etwas mehr als 600 Franken.
Nicht nur in den Städten, wo die Mieten besonders hoch sind, sparen Eigentümer viel Geld. Das gilt oft auch für ländliche Gegenden, wo sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise tiefer sind. In Flaach ZH beispielsweise sparen Eigentümer jeden Monat fast 900 Franken.