Katja Fürst-von Arx arbeitet bei Swissport im Gepäcktransport
«Die Koffer reklamieren nie»

Damit Gepäck schnell und sicher zum richtigen Flugzeug und von dort auch wieder zum Passagier kommt, braucht es ein ausgeklügeltes System mit vielen Involvierten. Eine Mitarbeiterin des Swissport-Transportdienstes erklärt, wie das alles optimal funktioniert.
Publiziert: 04.07.2023 um 20:42 Uhr
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Katja Fürst-von Arx (40) fährt das Gepäck von und zu den Flugzeugen.
Foto: Philippe Rossier

Bei der Gepäcksortieranlage am Flughafen Zürich ist es laut und heiss, es riecht nach Kerosin. Männer mit Handschuhen, Gehörschutz und Stahlkappenschuhen hieven Koffer herum. Genau hier fühlt sich Katja Fürst-von Arx (40) pudelwohl.

Im Transportdienst fährt sie die Gepäckwagen mit einem Elektrofahrzeug von der Sortieranlage zu den Flugzeugen und zurück. Manchmal auch Container. Stets wird die gesamte Ladung vor einer Fahrt gewogen. Den jeweiligen Fahrauftrag erhält sie über ein elektronisches Gerät. «Man ist quasi auf Abruf», resümiert Fürst-von Arx.

Sie hat ihre Schicht zwar bereits um 4.15 Uhr angetreten, strahlt aber übers ganze Gesicht, als sie Blick am Nachmittag zum Rundgang empfängt. Die Frohnatur, die beruflich als Flugbegleiterin begann, ist seit 14 Jahren bei Swissport. Sie ist allerdings erst seit Januar 2023 Transportfahrerin – diese Tätigkeit kann sie abwechselnd mit ihrer bisherigen Tätigkeiten im Passagierdienst beim Check-in und als Instruktorin ausführen.

Sie sorgt dafür, dass dein Koffer ins Flugzeug kommt
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Katja Fürst-von Arx (40):Sie sorgt dafür, dass dein Koffer ins Flugzeug kommt

Das Gepäck herumschleppen muss sie nicht selbst, dafür gibt es sogenannte Ramp Agents, also Vorfeld-Mitarbeitende. «Wenn die Zeit knapp ist, lege ich beim Entladen aber auch mal Hand an.» Beim Beladen sei dies nie der Fall: Das wird anhand eines ausgeklügelten Ladeplans erledigt, wo der Transportdienst sich nicht einmischt.

Es gehen extrem wenige Gepäckstücke verloren

Katja Fürst-von Arx ist im Swissport-Team bei der Gepäcksortieranlage eine von nur drei Frauen. Kein Problem: «Alle sind mega nett. Und es sind alle möglichen Nationalitäten vertreten», sagt und lacht. Zwischen den Einsätzen bleibt manchmal Zeit für einen Schwatz bei einem Kaffee. In der gesamten Gepäcksortierung sind täglich etwa 130 Mitarbeitende im Einsatz. Im Transport sind es je nach Tag zwischen 20 und 25 Personen.

Die Gepäckabfertigung ist komplex, zahlreiche Leute sind involviert, alles ist aufeinander abgestimmt. «Jeder will kurze Umsteigezeiten oder sein Gepäck in Minutenschnelle bei der Ausgabe sehen – das schafft Druck auf das Gesamtsystem Flughafen.»

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Katja Fürst-von Arx (40) fährt das Gepäck von und zu den Flugzeugen.
Foto: Philippe Rossier

Grundsätzlich funktioniere das System aber sehr gut. «Es gehen extrem wenige Gepäckstücke verloren», hält Fürst-von Arx fest. Und: «Trotz des Drucks ist die Stimmung im Team richtig gut.»

Herausforderungen gibt es manchmal, wenn das Wetter verrückt spielt oder wenn sich Gepäckstücke nicht sauber zuordnen lassen. «Es ist wichtig, dass das Gepäck nicht nur mit dem Baggage-Tag versehen ist, sondern auch innen und aussen mit Namen und Kontaktangaben angeschrieben ist.»

Koffer machen keinen Ärger

Den zusätzlichen Einsatz im Transportdienst hat Katja Fürst-von Arx nach zehn Jahren am Check-in-Schalter noch keine Minute bereut. Schmunzelnd meint sie: «Die Koffer reklamieren nie.»

Die interne Ausbildung für den neuen Dienst dauerte lediglich 11 Tage. Das Wichtigste dabei sei, das Fahren am Flughafen zu lernen, was viel Konzentration erfordere. Aber: «Ich will mich stets weiterentwickeln.»

Das tut auch Swissport. Ein «grosser Sprung nach vorne» sei nach den Corona-Wirren gemacht worden. Aufgrund der starken Zunahme von Flügen und Passagieren sucht das Unternehmen weiterhin Mitarbeitende.

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