Wer hat nicht schon mal Tage oder gar Wochen auf eine Rückmeldung zu einer Bewerbung gewartet? Der Bewerbungsprozess sagt schon viel über ein Unternehmen aus – und hilft oft beim Entscheid, ob man überhaupt dort arbeiten will. Der Karriere-Ratgeber Best Recruiters hat deshalb zum elften Mal den Bewerbungsprozess von 450 Schweizer und Liechtensteiner Firmen unter die Lupe genommen.
Grosse Gewinnerin ist die Migros Bank. Sie habe in allen untersuchten Kategorien «herausragende Ergebnisse» erzielt. Positiv aufgefallen ist vor allem das Leadership-Konzept, das auf drei Grundpfeilern basiert. Damit verfolge die Migros einen «sehr modernen und ganzheitlichen Führungsansatz».
Zwei unbekannte Namen unter Top 10
Ebenfalls auf das Podest schaffen es die Graubündner Kantonalbank (2. Platz) sowie die SBB (3. Platz). Auch die Mutter der Siegerin – der Migros Genossenschaftsbund – hat es unter die zehn besten Recruiter des Landes geschafft. Während man acht der Firmen schweizweit kennt, sind auch zwei unbekanntere Namen auf der Rangliste zu finden: der Schweizer Ableger des Personaldienstleisters Hays und das Facility-Management-Unternehmen Vebego.
Rang | Unternehmen | Branche |
1. | Migros Bank | Banken/Finanzdienstleistung |
2. | Graubündner Kantonalbank | Banken/Finanzdienstleistung |
3. | SBB | Transport/Verkehr/Logistik |
4. | Migros Genossenschaftsbund | Lebensmitteldetailhandel |
5. | Helsana-Gruppe | Versicherung |
6. | Hays (Schweiz) | Personaldienstleistung |
7. | Helvetia Versicherungen | Versicherung |
8. | Vebego | Facility-/Security-Services |
9. | KPMG | Unternehmensberatung |
10. | Axpo | Energie |
Insgesamt sind die Schweizer Arbeitgeber bei Rückmeldungen auf Bewerbungen schneller geworden. 73 Prozent der Firmen melden sich innert zehn Werktagen bei den Bewerbenden. Im Vorjahr waren es noch 66 Prozent.
Mit 94 Prozent ist Linkedin unter den Arbeitgebern nach wie vor die beliebteste Social-Media-Plattform. 47 Prozent machen mittlerweile aber auch auf Instagram Karriere-Posts. Zudem ist Tiktok auf dem Vormarsch und überholt erstmals X: Während 11 Prozent Stellen auch auf Tiktok bewerben, sind es auf X noch 10 Prozent.
Anforderungen oft unklar
Der Ruf nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bei den Arbeitnehmenden immer lauter. Das scheint bei den Arbeitgebern aber noch nicht ganz angekommen zu sein: Gerade mal vier von zehn Firmen äussern sich auf der Karriere-Website zum Familienthema.
Zudem ist oft auch unklar, was sich Firmen von den Bewerbungen erhoffen. Bei 63 Prozent umfasst das Bewerbungsformular mehr als zehn Felder. Häufig müssen Informationen angegeben werden, die bereits im Lebenslauf stehen. Ein unnötiger Aufwand für die Bewerber.