Seit der Pleite von René Benkos Signa-Gruppe ist die Zukunft von Globus ungewiss. Denn die österreichische Signa Prime hält die Hälfte der Anteile an den fünf Globus-Immobilien.
Jetzt kommt raus: Die Globus-Gebäude sind gar nicht so viel wert wie bisher gedacht. Das geht aus dem dritten Sanierungsbericht hervor, welcher der «SonntagsZeitung» vorliegt. Ende 2022 standen die fünf Immobilien mit 1,3 Milliarden Euro in den Büchern der Prime Swiss. Nach einer Neubewertung lag der Wert noch bei 892 Millionen Euro – ein Drittel weniger als angenommen. Damit gingen über 400 Millionen flöten.
Forderungen steigen
Das sind für die Kantonalbanken keine guten Aussichten: Denn sie haben Signa-Kredite in dreistelliger Millionenhöhe gewährt. Die Globus-Immobilien zählen hierbei als Sicherheit.
Zu den Globus-Gebäuden zählen: die Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse, ein Bürogebäude in unmittelbarer Nachbarschaft sowie die Warenhäuser in Bern und Basel. In Basel gibt es zudem noch eine Baustelle, wo ein weiteres Warenhaus entstehen sollte.
Gleichzeitig steigen und steigen die Forderungen der aktuell 422 Gläubigern: Mittlerweile fordern sie 10,8 Milliarden Franken. Vor rund einem Monat waren es noch 6,3 Milliarden, wie die Zeitung weiter schreibt.
Diese Kantonalbanken haben in Signa investiert
Die Graubündner Kantonalbank bestätigte am Freitag, rund 60 Millionen Franken in Signa investiert zu haben. Die Globus-Gebäude in Zürich dienen dabei als Sicherheit. Bei der Aargauischen Kantonalbank sind es 73 Millionen Franken – 25 Millionen steckte sie direkt in die Globus-Filiale in Bern.
Dabei beteiligte sie sich auch am Konsortialkredit von 550 Millionen Franken an Globus an der Zürcher Bahnhofsstrasse. Sowohl die Walliser als auch die Obwaldner Kantonalbank beteiligten sich mit je 24,3 Millionen ebenfalls am Konsortialkredit. Die Zürcher Kantonalbank investierte 11 Millionen Franken.
Die Basler Kantonalbank muss ebenfalls zittern: Sie hat eine Hypothek von 7 Millionen auf das Globus-Provisorium abgeschlossen. Anfang Januar lief der Kredit aus. Die Bank äussert sich nicht dazu, ob der Kredit zurückgezahlt wurde.
Um die Bewertung der Immobilien hochzuhalten, bediente sich René Benko einem Trick: Durch hohe Mietverträge hat er die Immobilienwerte aufgeblasen. Gleich ging er auch beim Berliner KaDeWe vor.
Was mit den Globus-Gebäuden geschieht, wird sich zeigen. Auch die Central Group aus Thailand ist daran beteiligt. Gemäss dem Sanierungsbericht soll «zeitnah die Vermarktung erster Objekte unter Einbindung eines internationalen Beratungsunternehmens initiiert werden». Die Frage ist bloss, wann. (kae)