Das war wohl für viele Betroffene ein Schock: In einem internen Videocall stellt der globale Entwicklungschef des Pharmariesen Roche einen Stellenabbau in Aussicht. Das hat Blick am Donnerstag enthüllt, mit allen Details: Die Belegschaft in der Entwicklungsabteilung soll bis zum Ende des Jahres um 5 bis 7 Prozent reduziert werden.
Konkret bedeutet das die Streichung «von 300 bis 400 Stellen weltweit», sagt Topmanager Levi Garraway (52) im internen Video, das Blick zugespielt wurde. Betroffen wären vor allem die Standorte Basel und San Francisco. Es ist davon auszugehen, dass Konzernchef Severin Schwan (53) als oberster Verantwortlicher über den Job-Hammer informiert ist – im Gegensatz zu Gewerkschaften oder der Öffentlichkeit.
Alle weichen der Frage aus
Stellt sich die Frage, ob Roche gegen die Börsengesetzgebung verstossen hat, ob der Pharmagigant die Pflicht zur sogenannten Ad-hoc-Publizität verletzt hat. Eine Frage, an der sich niemand die Finger verbrennen will, alle angefragten Beratungsunternehmen und spezialisierten Anwaltskanzleien winken ab.
Für die Einhaltung der Bestimmungen ist die Schweizer Börse zuständig. Auf Anfrage weist SIX auf «Restrukturierungen als Beispiel einer Tatsache, die das Potenzial hat, den Kurs erheblich zu beeinflussen» hin. Ein schwammiger Begriff, der zudem bei einem internationalen Grosskonzern mit über 100'000 Mitarbeitenden eine andere Bedeutung hat als bei einer kleineren börsenkotierten Firma.
Dass Roche den Abbau vorerst unter dem Deckel halten wollte, mag störend wirken, dürfte aber im Einklang mit den Börsenregeln sein.
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