Jetzt wollen sie doch den Piks
Impfzentren werden nach Bundesratsentscheid überrannt

Die Impfkampagne in der Schweiz läuft nur schleppend. Bis jetzt. Seit dem Bundesratsentscheid vom Mittwoch stehen wieder mehr Leute für eine Impfung an.
Publiziert: 14.08.2021 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2021 um 14:47 Uhr
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Es gibt wieder Schlangen vor den Schweizer Impftzentren.
Foto: keystone-sda.ch

Ab Oktober sind Corona-Tests für symptomfreie Personen kostenpflichtig. Wer für den Ausgang oder eine Reise ins Ausland noch nicht geimpft ist und ein negatives Testergebnis benötigt, muss den Test selbst berappen. Davor schrecken viele zurück – und melden sich jetzt zum Impfen an.

Die Zahl der Walk-ins, also der verabreichten Pikse ohne Voranmeldung, hat sich in den vergangenen Tagen verdoppelt. «Wir beobachten seit ein paar Tagen, besonders aber seit der Bundesratskonferenz, eine Zunahme der Nachfrage», sagt Jan Fehr, Infektiologe der Universität Zürich gegenüber «20 Minuten».

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Längere Wartezeiten in Basel

Vor dem Impfzentrum in Basel hat sich am Freitag laut Medienberichten eine 200 Meter lange Schlange gebildet. Das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt bestätigt, dass es zu längeren Wartezeiten gekommen ist. Die Registrierung hätte recht lange gedauert, wodurch sich ein Rückstau gebildet hatte.

Auch in den Kantonen Luzern (600 Neuanmeldungen am Mittwoch und Donnerstag) und Schwyz sowie beim Impfzentrum in Winterthur macht sich eine grössere Impfbereitschaft bemerkbar.

Thomas Kraft, Geschäftsleiter des Impfzentrum Winterthur rechnet einerseits mit einem verstärkten Effekt am Ferienende. Andererseits hätten die neu getroffenen, politischen Massnahmen zu einer erhöhten Nachfrage geführt. Am Donnerstag hätten sich in Winterthur 244 Menschen ohne Voranmeldung impfen lassen. Das ist bisheriger Rekord.

Impfen auf dem Lidl-Parkplatz

Um den Impfturbo richtig zu zünden, will die Swiss Retail Federation (SRF), zu der auch Ikea, Lidl, Spar oder Decathlon gehören, mithelfen. Auf den Parkplätzen der Detailhändler werden in naher Zukunft wohl Impfzelte oder -busse stehen, wo man sich nach dem Einkaufen den Piks holen kann.

Vor allem die Jungen will das BAG besser abholen. Sie gehören zu der Bevölkerungsgruppe mit der tiefsten Impfrate. Der Kanton St. Gallen geht dieses Problem proaktiv an: Mit einem Bündnis bestehend aus dem Open Air St. Gallen, dem FC St. Gallen und verschiedenen Bars und Clubs. Das Ziel: Niederschwellige Impfangebote zu schaffen. (gif)

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