Dem Fondue auf die Spur zu kommen, ist gar nicht so einfach, zahlreiche Legenden ranken sich um seine Entstehung. Fondue ist – nebst Schokolade – eine der beiden identitätsstiftenden Säulen der Schweizer Esskultur. Die Ursprünge des Käseschmelzens lassen sich nicht mehr genau nachvollziehen. Klar ist nur: Der Fondue-Hype stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Erst in den 50er Jahren versucht die damalige Schweizerische Käseunion, den Käsekonsum via Fondue und einem einprägsamen Slogan zu steigern: Der Werbespruch «Figugegl» (für «Fondue isch guet und git e gueti Luune») entsteht, der bis heute bekannt ist. Er legt den Grundstein für die Verbindung von Fondue und Geselligkeit. Schnell und einfach zubereitet sowie günstig, ist Fondue eine Art «convenience food» – lange bevor der Begriff überhaupt bekannt wird. Die Fondue-Tradition entsteht.
Heute gibt es schweizweit zahlreiche Fondue-Events und Restaurants, die in der kälteren Jahreszeit spezielle Fondue-Angebote, teils in eigens erbauten Fonduehütten, feilbieten. Die Schweiz richtet derzeit auch zum bereits vierten Mal die offizielle Fondue-Weltmeisterschaft aus: Vom 17. bis 19. November in Tartegnin VD.
So viel Käse pro Person wird für einen Fondueabend als Faustregel angegeben. Dazu nochmals dieselbe Menge Brot.
88 ProzentSo hoch wird der Anteil der Schweizer Haushalte, die über mindestens ein Fondue-Caquelon verfügen, geschätzt.
2:1Chli stinke muess es? Nö. Eine flache Schüssel mit dem Mischverhältnis 2:1 aus Wasser und Essig in die Küche und/oder ins Esszimmer stellen und über Nacht wirken lassen. Am nächsten Morgen ist der Käsegeruch verschwunden.
3,2 ProzentFondue wird teurer: Im Jahr 2022 stiegen die Konsumentenpreise gewichtet über alle Milchprodukte gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent an. Im aktuellen Jahr dürfte dieser Trend anhalten.
7Auf diesem Rang liegt die Schweiz weltweit beim pro-Kopf-Käsekonsum. An der Spitze liegt Frankreich.
23,7 ProzentIm Jahr 2022 erzeugte die schweizerische Landwirtschaft marktfähige Güter und Dienstleistungen im Wert von 11,7 Milliarden Franken. Fast ein Viertel davon, nämlich 23,7 Prozent, entfielen auf die Milchproduktion.
So viel Käse pro Person wird für einen Fondueabend als Faustregel angegeben. Dazu nochmals dieselbe Menge Brot.
88 ProzentSo hoch wird der Anteil der Schweizer Haushalte, die über mindestens ein Fondue-Caquelon verfügen, geschätzt.
2:1Chli stinke muess es? Nö. Eine flache Schüssel mit dem Mischverhältnis 2:1 aus Wasser und Essig in die Küche und/oder ins Esszimmer stellen und über Nacht wirken lassen. Am nächsten Morgen ist der Käsegeruch verschwunden.
3,2 ProzentFondue wird teurer: Im Jahr 2022 stiegen die Konsumentenpreise gewichtet über alle Milchprodukte gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent an. Im aktuellen Jahr dürfte dieser Trend anhalten.
7Auf diesem Rang liegt die Schweiz weltweit beim pro-Kopf-Käsekonsum. An der Spitze liegt Frankreich.
23,7 ProzentIm Jahr 2022 erzeugte die schweizerische Landwirtschaft marktfähige Güter und Dienstleistungen im Wert von 11,7 Milliarden Franken. Fast ein Viertel davon, nämlich 23,7 Prozent, entfielen auf die Milchproduktion.
Unklar, wie viel Fondue konsumiert wird
Wie viel Fondue die Schweiz konsumiert, lässt sich indes nicht genau festhalten. «Wenn jemand zu Hause aus einem Stück Gruyère und einem Stück Vacherin selbst eine Fonduemischung raffelt, so wird das nirgends statistisch als Fondue erfasst», erklärt Martin Spahr (52), Marketingchef der Switzerland Cheese Marketing AG in Bern. Und auch Fachgeschäfte – Käsereien, Dorflädeli, Detailhändler oder Grossverteiler – produzieren hausgemachte, frische Fondue-Mischungen, die nirgends statistisch erfasst sind.
Aus der Schweizer Milchstatistik 2022 geht hervor, dass Schweizerinnen und Schweizer 203'966 Tonnen Käse konsumierten. Fast 23 Kilo pro Person! Darin enthalten sind Frischkäse, Weichkäse, Halbhartkäse, Hartkäse, Extrahartkäse, reine Ziegen-, Schaf- und Büffelkäse und zuletzt noch Schmelzkäse und Fertigfondue. Schmelzkäse steht mit 8311 Tonnen zu Buche, das Fertigfondue mit 2667 Tonnen.
Damit macht Fertigfondue gerade mal 1,3 Prozent des Schweizer Käseverbrauchs aus, oder 300 Gramm pro Kopf. Beim Schmelzkäse sind es immerhin 4,1 Prozent oder gegen 940 Gramm.
Diese Werte entsprechen aber nicht dem effektiven Konsum von Fondue. Beim Schmelzkäse entfällt ein Teil auf Raclette – wobei manche Fondue auch mit Raclettekäse zubereiten. Und wie viel vom restlichen Käse als Fondue (oder Raclette) verwendet wird, ist unbekannt – weshalb sich Spahr zu keiner Schätzung über den effektiven Fonduekonsum hinreissen lässt.
Unendlich viele Varianten
Hinzu kommt, dass es keine klaren Regeln gibt, was denn genau ein Fondue ausmacht. Fondue ist eine Zubereitungsart und nicht ein Produkt. Deshalb gibt es Fondue in unzähligen Varianten, gemischt, mit und ohne Alkohol, mit Gemüsebeigaben und mehr. Grundsätzlich kann für Fondue jeder vollfette Hart- und Halbhartkäse verwendet werden.
Spahr geht davon aus, dass das Fondue Moitié-Moitié – je zur Hälfte Gruyère und Vacherin – in der Schweiz am meisten konsumiert wird. Das deckt sich mit einer Blick-Rückfrage bei den Detailhändlern: Sowohl bei Migros und Coop als auch bei Emmi ist das Moitié-Moitié der Verkaufsschlager.
Aber: «In der jüngeren Vergangenheit zeigt sich auch bei Fondues ein bewussterer Konsum von Lebensmitteln regionaler und lokaler Herkunft», sagt ein Coop-Sprecher. «Es ist eine leichte Verschiebung von fixfertig zu frischfixfertig zu erkennen», sagt auch die Emmi-Sprecherin.
Stabiler Konsum
Der Käsekonsum allgemein sei aktuell stabil, melden die Detailhändler. «Der Fonduekonsum war im September eher zurückhaltend, aufgrund des warmen Wetters», meldet ein Migros-Sprecher. Inzwischen rechne man wieder mit steigender Nachfrage.
Wie viel Fondue gekauft oder im Restaurant und am Event gegessen wird, mag nicht genau nachvollziehbar sein. Fondue hat sich als Wirtschaftsfaktor aber schweizweit fest etabliert – und gilt bei vielen Touristen als der Inbegriff der Schweizer Küche.