Es gibt viele Gründe, um beim Fondueplausch zu Hause zum erstbesten Wein zu greifen. Manchmal liegt es an mangelnder Fantasie, an Faulheit oder am unschlagbaren Schnäppchen im Supermarkt.
Weil Fonduekäse auch geschmacklich ein Schwergewicht ist, kann er die Weinbegleitung schnell übertünchen. Damit die gute Laune beim Essen nicht verfliegt, gibt es ein paar Regeln zu beachten.
Ruppige Tannine vermeiden
Fondue ist eine Geschmacksexplosion im Mund. Neben dem hohen Salzgehalt vom Käse kommen oft noch Kirsch, Knoblauch und Pfeffer dazu. Diese Komponenten betonen die Gerbstoffe im Rotwein und verstärken die Wahrnehmung vom Tannin im Gaumen. Es kann sich hart und unangenehm anfühlen. Rebsorten wie Nebbiolo, Cabernet Sauvignon oder auch Blaufränkisch haben von Natur aus ausgeprägte Tannine und sind keine gute Partie zum Fondue.
Lieber auf dem Trockenen bleiben
Allfällige Restsüsse im Wein wird durch salzige Speisen hervorgehoben. Darum kann ein lieblicher Wein zusammen mit dem geschmolzenen Käse plump und schwer wirken. Ein Gewürztraminer oder ein Ripasso mit süsslichem Charakter kommen bei einer anderen Gelegenheit bestimmt besser zur Geltung.
Stahl statt Holz bevorzugen
Wein, der in kleinen Holzfässern gereift ist oder beim Ausbau bewusst mit Eiche versetzt wurde, schmeckt weniger fruchtig und frisch. Er weist dagegen Aromen wie Vanille, Rauch und Gewürze auf und nimmt zusätzliche Gerbstoffe vom Holz auf. Mit dem Käse kann diese Kombination herb schmecken, unabhängig davon, ob im Glas Weiss- oder Rotwein ist. Es lohnt sich ein Blick auf die Etikette zu werfen und nach Begriffen wie Stahltank, grosses Holzfass oder Beton zu suchen.
Leichten Tropfen den Vortritt geben
Gehaltvolle Weine mit viel Alkohol sind sättigender als spritzige. Der üppige Käse verträgt sich deshalb besser mit einem erfrischenden, schlanken Wein. Kräftige Exemplare wie Primitivo oder ein Chardonnay aus Übersee lässt du lieber im Keller stehen, so vermeidest du, dass schon nach ein paar Happen Schluss ist.
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Der perfekte Match!
Tanninarme, trockene, im Stahltank ausgebaute Weine mit einem moderaten Alkoholgehalt sind zu unserem Nationalgericht gern gesehen. Weil Weisswein fast kein Tannin enthält, harmoniert er in der Regel besser als Rotwein mit dem Fondue. Eine leichter Pinot Noir oder ein Gamay eignen sich aber auch. Dasselbe gilt für den Dôle, der ein Verschnitt aus diesen zwei Rebsorten ist.
Bei den Weissen liegst du mit einem Fendant oder einem Chasselas nie falsch. Auch ein aus der Heimat stammender Pinot Blanc oder Müller-Thurgau wird dich bestimmt nicht enttäuschen. Für einen feierlichen Twist kannst du das Fondue anstelle von Weisswein mit trockenem Schaumwein verfeinern und den Rest zum Essen geniessen.