Die Swiss muss Gas geben. Nicht, um den Flugplan wieder zum Laufen zu bringen, sondern, um endlich das Geld für nicht durchgeführte Flüge zurückzuerstatten. «Jetzt hat die Swiss keine Ausrede mehr», sagt Vielflieger Claudio Retica (51) gegenüber BLICK.
Richtig! Denn mit der Rettung der Mutter Lufthansa am letzten Donnerstag können nun Kredite in der Höhe von rund 1,5 Milliarden Franken an Swiss und Edelweiss fliessen. Die Verträge sind ausgearbeitet, warten nur noch auf die Unterschrift. Am Freitag machte auch die Stiftung für Konsumentenschutz Druck und forderte die Rückerstattung der Gelder für nicht durchgeführte Flüge innert sechs Wochen.
Mehr Ressourcen zur Abarbeitung der Ausstände
Gemäss einer Schätzung könnten die Verpflichtungen der Swiss gegenüber ihrer Kunden bis Ende Jahr auf 800 Millionen Franken anwachsen. Diese Zahl wollte die Airline gegenüber der «NZZ am Sonntag» nicht bestätigen. Dafür verspricht Swiss die Aufstockung des Personals, das sich um die Rückzahlung der Ansprüche von Kunden und Reisebüros kümmert: «Die Ressourcen werden sukzessive erhöht», sagt die Airline zur Zeitung.
Das ist dringend nötig, denn im Mai hat das Parlament die Kredite an Bedingungen geknüpft: Bis Ende September muss die Swiss die Schulden bei der Reisebranche beglichen haben. Zumal die Airline unter Umständen neue Ausstände anhäuft. Denn der Flugplan lässt sich nur wieder hochfahren, wenn Reisebüros Flugtickets verkaufen – und die Kunden also darauf vertrauen, dass die Flüge auch tatsächlich durchgeführt werden. (koh)