Jetzt doch mehr Zeit für Autobauer
EU verschiebt das Verbrenner-Aus um Jahre

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant, Autobauern längere Zeit für CO₂-Vorgaben zu geben. So will sie der angeschlagenen europäischen Autoindustrie helfen. Diese leidet vor allem unter der immer stärker werdenden Konkurrenz aus China.
Publiziert: 03.03.2025 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2025 um 15:44 Uhr
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Arbeiter montieren im VW-Werk in Wolfsburg den Golf 7.
Foto: imago images/Reiner Zensen

Auf einen Blick

  • EU-Kommissionspräsidentin will Autobauern mehr Zeit für CO₂-Normen einräumen
  • Industrieallianz für autonomes Fahren soll gegründet werden
  • Autobauer haben drei Jahre Zeit statt jährlicher Einhaltung der Grenzwerte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die europäische Autoindustrie steht zünftig unter Druck. Jetzt kommt die Politik zu Hilfe. Angesichts drohender CO₂-Strafen will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) den europäischen Autobauern mehr Zeit einräumen, um EU-Vorgaben einzuhalten. Sie werde noch in diesem Monat eine gezielte Änderung der CO₂-Normen vorschlagen, sagte sie in Brüssel. Anstelle einer jährlichen Einhaltung der Grenzwerte sollen die Unternehmen drei Jahre Zeit bekommen.

Wenn es um saubere Mobilität geht, gehe es auch um Fairness, betonte die deutsche Spitzenpolitikerin. «Wir müssen uns an die vereinbarten Ziele halten». Mehr Details sollen am Mittwoch bekanntgegeben werden.

Happige Strafen drohen

Hintergrund der drohenden Strafen für die ohnehin angeschlagene Industrie sind die sogenannten Flottengrenzwerte. Mit Beginn des Jahres haben sich diese gesetzlichen Vorgaben verschärft. Gemessen wird ein Durchschnitt des CO₂-Ausstosses der hergestellten Autos. Für zu viel ausgestossenes CO₂ müssen die Hersteller Strafe zahlen. Weil sich etwa der Absatz für E-Autos nicht so gut entwickelt hat wie früher prognostiziert wurde, könnten Autobauer die Grenzwerte überschreiten.

«Es ist jetzt Zeit, zu handeln», sagte von der Leyen zudem. Es solle etwa eine Industrieallianz gegründet werden, um autonomes Fahren voranzutreiben. Autonome Fahrzeuge müssten schneller auf Europas Strassen kommen.

Dialog mit der Industrie angestossen

Von der Leyen tauscht sich seit einigen Wochen mit Autobauern, Gewerkschaftsvertretern, Umweltorganisationen und Zulieferern in einem Dialogforum aus. Die Ergebnisse sollen im Detail am Mittwoch präsentiert werden.

Die europäische Autoindustrie steht unter Druck. Sie sieht sich zunehmender Konkurrenz aus China ausgesetzt, aber auch der US-Autobauer Tesla macht europäischen Unternehmen im E-Auto-Markt Anteile streitig. Für die Wirtschaft in der EU und vor allem im Autoland Deutschland ist diese Industrie von entscheidender Bedeutung.

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