Wegen Stromer-Flop
Aargauer Traditionskonzern baut 33 Vollzeitstellen ab

Die Brugg-Gruppe schliesst ihre letzte Schweizer Kabelproduktionsstätte im Juni 2025. Der Grund: Die Nachfrage nach Schnellladesystemen für E-Autos ist drastisch eingebrochen. Darum kommt es hierzulande zu einem Stellenabbau.
Publiziert: 14.02.2025 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2025 um 17:34 Uhr
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Weil weniger E-Autos verkauft werden, sinkt die Nachfrage nach Schnellladestationen – dem Hauptgeschäft von Brugg eConnect.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Brugg eConnect stellt Produktion in Windisch AG ein
  • Umsatzeinbruch trotz Elektromobilität-Trend, Nachfrage nach Schnellladesystemen stark zurückgegangen
  • 33 Vollzeitstellen werden abgebaut, 20 Stellen in der Schweiz bleiben erhalten
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Die Firma Brugg eConnect, eine Tochtergesellschaft des Traditionskonzerns Brugg Group, wird ihre Produktion in Windisch AG Ende Juni 2025 einstellen. Das hat Auswirkungen für die dortigen Mitarbeitenden. Denn es werden 33 Vollzeitstellen abgebaut, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Die Angestellten wurden gleichentags informiert.

Der Grund für das Aus: Trotz des weltweiten Trends zur Elektromobilität ist die Nachfrage nach Schnellladesystemen – dem Hauptgeschäft von Brugg eConnect – stark zurückgegangen. Der Umsatz brach 2024 um 45 Prozent ein, wobei die Aufträge im Bereich E-Mobilität um 70 Prozent sanken. Stephan Wartmann, CEO der Brugg Group, erklärt gegenüber der Zeitung: «Wir sind nach wie vor überzeugt, dass E-Mobilität der Antrieb der Zukunft ist.» Allerdings entwickle sich der Markt langsamer als erwartet, unter anderem aufgrund fehlender Infrastruktur.

Firma will eigenes Jobcenter einrichten

Die Produktion wird nach Polen verlagert, wo bereits 60 Mitarbeiter für Brugg eConnect tätig sind. In der Schweiz bleiben etwa 20 Stellen in den Bereichen Entwicklung, Engineering, Einkauf und Verkauf erhalten.

Die Brugg Group plant einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Teil davon ist der Aufbau eines Jobcenters – in Zusammenarbeit mit der Firma Prisma World. Damit sollen Mitarbeitende bei der Stellensuche unterstützt werden. Es werde auch geprüft, Angestellte innerhalb der Brugg Group weiterzubeschäftigen, heisst es beim Unternehmen.

Das Ende der lokalen Kabelproduktion-Ära

Brugg eConnect ist der letzte Zweig der ehemaligen Kabelwerke Brugg, der noch zur Brugg Group gehört. Das Hauptgeschäft der Kabelwerke verkaufte man 2019 an die italienische Firma Terna.

Laut der «Aargauer-Zeitung» hätte es ursprünglich sogar Expansionspläne für Brugg eConnect gegeben. Diese Pläne wurden nun durch die unerwartete Marktentwicklung überholt.

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