Kunde Hans K.* von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist verwirrt. Als er am Freitagmorgen sein Aktien-Portfolio bei der ZKB anpassen will, funktioniert nicht alles so, wie er es will.
«Ich konnte keinen Handel mit russischen Aktientiteln vollziehen», sagt er. So klappte der An- und Verkauf von Aktien der Sberbank, des grössten Finanzinstitution Russlands, oder von Gazprom, dem weltweit grössten Erdgasunternehmens, nicht mehr wie gewohnt.
Der treue ZKB-Kunde fragt sich, ob seine Hausbank vielleicht eigene Sanktionen gegen Russland verhängt hat und darum «der Handel nicht mehr richtig klappte».
Verzögerungen im Handel
Die Zürcher Kantonalbank winkt ab. Sanktionen hat die Bank keine eingeführt. Der Handel sei auch nicht gestoppt, sondern lediglich teilweise unterbrochen, wie die ZKB bestätigt.
«Aufgrund der aktuellen Lage kann es zu Unterbrüchen kommen mit russischen Wertpapieren und im Zahlungsverkehr mit russischen Gegenparteien», sagt Sprecher Alexander Wolski. Denn viele Automatismen rund um den Handel wurden vorübergehend abgestellt. Aufträge würden praktisch weltweit manuell verarbeitet.
Konkret: «Jedes einzelne Geschäft mit Bezug zur Ukraine oder Russland wird intensiv geprüft, um Fehler zu vermeiden», sagt ZKB-Wolski. Dadurch könne es zu Verzögerungen im Handel mit russischen und ukrainischen Aktien kommen.
Wie lange das Problem noch bestehe, lasse sich «momentan nicht abschätzen», teilt die ZKB mit.
*Name bekannt